Stendaler Intendant Netschajew

Theater machen in Zeiten der AfD

Alexander Netschajew, damals designierter Intendant des Theaters der Altmark in Stendal, während einer Pressekonferenz am 30.5.2012
Alexander Netschajew, Intendant des Theaters der Altmark in Stendal © picture-alliance / dpa / Jens Wolf
Alexander Netschajew im Gespräch mit Susanne Burkhardt · 19.03.2016
Seit fast vier Jahren leitet Alexander Netschajew das Theater der Altmark im Norden Sachsen-Anhalts. Dass in dem Bundesland die AfD nun zweitstärkste Kraft ist und nun auch bei der Kultur mitreden können wird, bezeichnet der Intendant als Weckruf.
Alexander Netschajew: "Ich erinnere daran: Grundgesetzt Artikel 5 Absatz 3: Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Punkt. Ende der Durchsage."
Die AfD ist zweitstärkste politische Kraft in Sachsen-Anhalt – und so wird sie also fortan auch bei Medien- und Kulturthemen mitreden. Einer, der davon unmittelbar betroffen sein dürfte, ist Alexander Netschajew. Er leitet in Stendal im Norden Sachsen-Anhalts seit fast vier Jahren das Theater der Altmark. Gerade wurde die Bühne mit dem neuen Theaterpreis des Bundes ausgezeichnet.

Wird die AfD Einfluss auf die Kultur nehmen?

Ein Haus mit 70 Mitarbeitern, finanziert vom Land Sachsen-Anhalt: Das heißt, in Zukunft wird man nicht so ganz an den Kulturvorstellungen der AfD vorbeikommen zu denen Begriffe wie "Heimat", "Nation", "Familie", "Identiät" und "Volk" zählen. "Abenteuerlich" nennt Alexander Netschajew die Pläne der AfD.
Susanne Burkhardt hat mit dem Intendanten des TdA darüber gesprochen, was Theater in einer solchen Situation ausrichten kann. Für ihn sind die 25 Prozent AfD-Wähler in Stendal zunächst einmal ein "heilsamer Weckruf für die etablierten Parteien, die ihren Elfenbeinturm verlassen sollten - und auf die Bürger zugehen".
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