Stadt-Land-Fluss-Rätsel

Blau

Ein Flugzeug hinterlässt Kondensstreifen am blauen Himmel.
Ein ach so blauer Himmel. © dpa / Patrick Pleul
Mit Uwe Golz · 06.07.2014
Was verstehen Wissenschaftler schon von Farben und den Gefühlen, die sie hervorrufen? Blau beispielsweise! Im Lexikon ist da von Licht mit einer Wellenlänge zwischen zwischen 460 und 480 Nanomentern die Rede. Doch "blau" ist so viel mehr!
Der Himmel ist blau und am schönsten, wenn wir "blau" machen und den "blauen Montag" genießen; es sei denn, wir haben die Nacht zuvor zu tief ins Glas geschaut.
"Blau" ist also auch ein Zustand, nicht immer und unbedingt ein alkoholischer. Denn die "blaue Stunde", die ruhigste Zeit der Nacht, ist voller Emotionen und wenn dann noch ein Blues erklingt, fühlen wir uns "blue", also ein wenig melancholisch und wehmütig. Fast schon ein Witz, denn der Ursprung des Wortes liegt im Althochdeutschen und bedeutet soviel wie "schimmern" oder "glänzen".
Blau ist also eine Farbe und ein Zustand des Widerspruchs. Kalt würde es wirken, sagen manche, andere meinen, es verkörpere Harmonie. Die Farbpsychologie macht es einfach: Es fördere die Konzentration und beruhige das Gemüt, ist die Lehrmeinung. Da lachen Symboliker nur: Blaustrumpf und Blaubart wirken nicht unbedingt beruhigend; dann schon eher die Maria in der christlichen Tradition, auch ihre Farbe ist blau und überhaupt galt diese Farbe über Jahrhunderte hinweg als weibliches Signal.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts ist "Blau" eher maskulin: Der "Blaumann" gehört den Handwerkern und der Marine das Blau des Meeres. Abgesehen vom "blauen Blut" des Adels, ist "Blau" fast immer etwas Positives: Blauhelme, Blaulicht und natürlich jene "blaue Blume" der Romantik, der Novalis auf der Spur war.
Wir machen also in "blau" an diesem Sonntagmorgen - schließlich ist unsere Welt im schwarzen, dunklen All der einzige blaue Planet.
Stadt-Land-Fluss-Rätsel:
Gesucht wurde der Mississippi, der "Ol' man river", die Lebensader des Südens der USA. Entlang seiner Ufer liegen viel besungene Städte – von St. Louis über Memphis bis New Orleans. Von den indianischen Ureinwohnern über die Sklaven und die französische Vergangenheit Louisianas führte die musikalische Reise zum Blues, Jazz und R&B mit den Protagonisten Sidney Bechet, Louis Armstrong und Memphis Minnie.