Spaziergang mit Regisseur Vassilis Koukalani

    Wie sich Athens Kultur verändert

    Der griechisch-iranische Regisseur Vassilis Koukalani unterwegs in Athen.
    Der griechisch-iranische Regisseur Vassilis Koukalani unterwegs in Athen. © Deutschlandradio / Stephanie Cisowski
    Von Stephanie Cisowski · 22.09.2015
    Die Kulturetats in Griechenland sind knapp, Schauspieler und Künstler arbeiten unter freiem Himmel, in alternativen Theatern oder besetzten Wohnungen. Der Regisseur Vassilis Koukalani zeigt, wie sich Athen durch die Wirtschaftskrise verändert hat.
    Vor wenigen Tagen betitelte "Die Zeit" die griechische Hauptstadt Athen als "das neue Berlin". Dabei verbindet man in Deutschland mit Athen wohl eher die Akropolis, antike Geschichte - und in den letzten Jahren die Wirtschaftskrise. Was also macht die Stadt so attraktiv? Britta Bürger ist dem Rätsel des "neuen alten Athens" zusammen mit Vassilis Koukalani auf der Spur. Begleiten können Sie die beiden am Mittwoch, den 23. September, von 5 bis 10 Uhr.
    Der griechisch-iranische Schauspieler, Regisseur, Aktivist und leidenschaftlicher Athener zeigt uns seine Stadt von der Seite, die Touristen eher verborgen bleibt. Er entführt uns an seine ganz eigenen Lieblingsplätze, die von Kreativität, sozialen Gegensetzen, Aufbruch und der wahren Athener Lebensart erzählen.
    Das besetzte, alternative Embros-Theater.
    Das besetzte, alternative Embros-Theater.© Deutschlandradio / Stephanie Cisowski
    "Seit einigen Jahren ist die Stadt nicht mehr die selbe", sagt der Künstler. Die Krise hat laut Koukalani dazu geführt, dass sich die Athener wieder versammeln, diskutieren und neue Wege finden, um ihre Kultur zu pflegen - egal ob unter freiem Himmel, in alternativen Theatern oder besetzten Wohnungen.
    In Köln geboren, nach Griechenland emigriert
    Vassilis Koukalani wurde 1969 in Köln als Kind einer griechischen Mutter und eines iranischen Vaters geboren. Mit sechs Jahren zog die Familie in den Iran, wo er anfänglich zur Schule ging. 1980 emigrierten sie nach Griechenland, wo er die Deutsche Schule in Athen besuchte. Studiert hat er in Berlin und New York, worauf er zurück in die griechische Hauptstadt zog um als Schauspieler und Regisseur zu arbeiten. Seine Werke beschäftigen sich neben der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen vor allem mit sozialkritischen Themen, wie Migration, Ausgrenzung und Integration.
    Seine Kunst versteht Koukalani als soziale Aufgabe und Sprachrohr der Gesellschaft. So ist es als Regisseur sein Ziel, das Theater jedem zugänglich zu machen und durch interaktive Theaterformen eine direkte Verbindung von Kunst und Gesellschaft herzustellen. Er ist Mitbegründer des "Antifaschistischen Festivals" des "Empros Theater" und fester Bestandteil der gesellschaftskritischen Kunst- und Kulturszene Athens.

    Am Mittwoch, den 23. September 2015, senden wir anlässlich unseres Thementages Griechenland live aus Athen.

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