Shai Maestro Trio

Komplexität in der Einfachheit

Der Pianist Shai Maestro während des Enter Music Festivals in Polen am 17.6.2014.
Der Pianist Shai Maestro © picture-alliance / dpa / Jakub Kaczmarczyk
Moderation: Matthias Wegner · 01.04.2019
Der Pianist Shai Maestro hat sich in nur wenigen Jahren in die erste Liga des internationalen Jazz gespielt. Mit seiner hochemotionalen Musik trifft er die Menschen mitten im Herzen. Im Februar gastierte er im "Silent Green" in Berlin.
Shai Maestro wurde 1987 in Israel geboren und lebt seit 2009 in der Jazz-Metropole New York. Schon jetzt kann er einige beachtliche Projekte und Aufnahmen vorweisen. Seinen Platz in der Jazzwelt erspielte er sich zunächst in der Band des Bassisten Avishai Cohen, mit dem er weltweit unterwegs war. Mittlerweile liegt sein Fokus verstärkt auf dem eigenen Piano-Trio, mit dem er im Herbst 2018 das wunderbare Album "The Dream Thief" veröffentlicht hat und das entsprechende Programm im Februar dieses Jahres bei einigen Konzerten in Deutschland vorstellte.
An Piano-Trios mangelt es nicht gerade im aktuellen Jazz. Dennoch kann man diesem besonderen, wenn auch schon arg strapazierten Format, immer wieder etwas Neues hinzufügen und seinen eigenen Weg finden. Shai Maestro hat eine einfache, wenn auch manchmal nicht ganz einfach umzusetzende Lösung. "Wenn man auf sich selbst vertraut, dann erfindet man ja schon etwas Neues. Mir geht es ausschließlich darum, mich glaubwürdig auszudrücken", sagt der Pianist.
Shai Maestro erzeugt in seiner Musik eine große poetische Kraft und eine große Schönheit. Dabei vertraut er auf seinen langjährigen Bassisten Jorge Roeder, der eigentlich aus der Avantgarde-Ecke kommt, aber ebenfalls die Komplexität eher in der Einfachheit sucht und findet. Und auf den erst 24-jährigen Schlagzeuger Ofri Nehemya, der nicht nur die rhythmische, sondern auch die melodiöse Feinheit dieser Band auf beeindruckende Art und Weise unterstreicht.
Shai Maestro Trio
Shai Maestro, Klavier
Jorge Roeder, Bass
Ofri Nehemya, Schlagzeug
Silent Green, Berlin
Aufzeichnung vom 01.02.2019
Mehr zum Thema