Shahak Shapira zu "Rock Gegen Links"

"Rechte und linke Gewalt sind nicht das Gleiche"

Der Autor Shahak Shapira im Hörfunkstudio von Deutschlandfunk Kultur
Der Autor Shahak Shapira. © Deutschlandradio / Karoline Scheer
Shahak Shapira im Gespräch mit Korbinian Frenzel  · 11.07.2017
Auf die Diskussion um "Rock gegen Links" hat der Autor Shahak Shapira mit einer imaginären Playlist für das Festival reagiert: The Blitzkrieg Boys, The Röhmones, Death Camp for Cutie – und macht klar, wie unsinnig er die Idee findet.
Der Autor und Satiriker Shahak Shapira hält die Idee von "Rock gegen Links" für "bescheuert". Der Vorschlag sei zwar nicht direkt von Justizminister Heiko Maas (SPD) gekommen, aber dass er im Gespräch "ja" dazu gesagt habe, sei schon bedenklich, so der gebürtige Israeli am Dienstag im Deutschlandfunk Kultur.
Der Justizminister hatte mit seinem Statement zu "Rock gegen Links" eine heftige Debatte ausgelöst. Die Formulierung war laut Medienportal Meedia nicht Maas‘ Idee, sondern ihm von der Moderatorin des "Bild.de"-Talkformats "Die richtigen Fragen" vorgegeben. Maas hatte sie aufgenommen und damit einen Shitstorm losgetreten.
Mit Blick auf die Gewalt bei den Protesten gegen den G20-Gipfel sagte Shapira: "Das ist nicht Links, das ist Linksextremismus", so Autor Shapira. Es gebe auch einen Unterschied zwischen Rechts und Rechtsextremismus, betont er, schränkt im nächsten Satz aber ein: "Ich finde der Unterschied zwischen Rechts und Rechtsextremismus ist oft ein bisschen kleiner als zwischen Links und Linksextremismus."

"Hinter jeder Art von Gewalt steckt meist eine dumme Ideologie"

"Man kann rechte mit linker Gewalt schon vergleichen, aber es ist nicht das Gleiche", so Shahak Shapira. "Es gibt da feine Unterschiede, zum Beispiel die Tatsache, dass es keine linksmotivierten Morde in Deutschland gibt seit 30 Jahren." Das heiße allerdings nicht, dass linke Gewalt besser oder weniger schlimm sei. "Hinter jeder Art von Gewalt steckt eine gewisse Ideologie, meistens eine dumme."
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