Sendungsüberblick

Terrorismus und Medien, Youtube und Streit

54:52 Minuten
10.01.2015
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Die Bilder des Attentats auf das Redaktionsbüro der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo diese Woche gingen um die Welt.
Die Bilder des Attentats auf das Redaktionsbüro der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo diese Woche gingen um die Welt. Auch ein Video, das die Tötung eines Pariser Polizisten zeigt, wurde vielfach (teils auch unverpixelt) im Netz geteilt, in Nachrichtensendungen gezeigt und als Foto auf Titelseiten gedruckt. Dies wirft erneut die Frage nach einem ethischen Umgang mit grausamen Bildern auf. Gleichzeitig übernehmen viele Zeitungen die Karikaturen von Charlie Hebdo als Zeichen des Protests gegen Terror und stoßen auch damit eine Debatte über die Rolle und Positionierung der Medien an.
Wir sprechen angesichts der Ereignisse in Paris über das Zusammenspiel von Medien, Angst und Ethik. Denn einerseits wollen wir alle durch die Medien informiert werden - doch wie sehr erfüllen die Medienmechanismen genau das, was Attentäter wie in Paris wollen? Und was kann man tun, damit Angst - genauso wie die (etwa von der CSU geforderte) Überwachung - nicht zu immer mehr Selbstzensur führt?
Diese FragenDiese Fragen versuchen wir nach einer Zusammenfassung der aktuellen Medienberichterstattung von Panajotis Gavrilis im anschließenden Gespräch mit Stephan Humer zu beantworten. Er lehrt Internetsoziologie an der UdK Berlin und beschäftigt sich mit digitaler Sicherheit und Terrorismusforschung. Außerdem hören wir den französischen Philosophen Régis Debray über die Macht der Bilder und den Journalisten David Hugendick mit seiner Einschätzung der Wirkung, die die visuelle Berichtersttatung aus Paris hat.
Nach den Meldungen der Woche von Tim Wiese berichtet Teresa Sickert ebenfalls von der Welt der Videos - in denen es jedoch meist deutlich friedlicher zugeht, trotz Streitigkeiten: Von Vermarktungsgrößen wie dem Mediakraft-Netzwerk wandern zunehmend Youtube-Stars ab, um unabhängig zu werden. Der Journalist Roland Eisenbrand lotet im Gespräch die Erfolgswahrscheinlichkeiten aus.
Die Netzmusik stellt diese Woche Roland Graffé zusammen, Vera Linß und Marcus Richter führen durch die Sendung. Die Redaktionsfäden hält Moritz Metz zusammen, Miriam Sandabad schreibt ins Web.
Foto: "The Future of the Press" von Surian Soosay, CC BY 2.0