Wir zählen die Woche 2 nach dem #Landesverrat: Vergangene Woche wurde bekannt, dass der Generalbundesanwalt gegen die Journalisten des Blogs netzpolitik.org mit dem Vorwurf des Landesverrats und der Veröffentlichung von Staatsgeheimnissen ermittelt. Das blieb nicht ohne Folgen: In den letzten Tagen hat sich neben einer breiten Empörungs- und Diskussionswelle in den Medien und im Netz auch politisch einiges getan - Generalbundesanwalt Harald Range wurde in den Ruhestand geschickt und auch die Rollen von Bundesjustizminister Heiko Maas und Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen stehen in der Kritik.
Quo vadis Whistleblowing?
Doch abseits der juristischen und politischen Grabenkämpfe steht eine weitere Frage im Raum: Was bedeutet die Affäre #Landesverrat für den investigativen Journalismus und die Kultur des Whistleblowing? Im World Press Freedom Index sehen die Reporter ohne Grenzen Deutschland zurzeit auf Platz 12 von 180 Ländern - doch was sagt das über die Zukunft der hiesigen Pressefreiheit und der internationalen Arbeit von Whistleblowern aus? Darüber sprechen wir mit Christian Mihr, Geschäftsführer der Reporter ohne Grenzen.
Berichterstattung zwischen PR und Spoilern
Nach den weiteren Meldungen der Woche von Jan Rähm beleuchtet Marcus Richter einen ganz anderen Aspekt der kritischer Berichterstattung: Auf der Gamescom in Köln ging er der Frage nach, wie unabhängig Spielejournalismus tatsächlich ist und sein kann und will - und wo sein Platz ist zwischen Youtube, Netzwelt und Feuilleton.
Apropos Kritik und Pressefreiheit: Das Spoilern von TV-Serien, Filmen oder Computerspielen, das gleicht bei vielen ihrer Liebhaber ja auch einem ziemlich hohen Verrat. Wir tun es trotzdem - vielleicht, ein bisschen, nur kurz. Heiko Behr zumindest nähert sich dem Phänomen "Spoiler-Alert" an. Mit Vorsicht zu genießen!
Vielleicht beruhigt die Netzmusik von Roland Graffé ja die erhitzten Gemüter...
Moderation: Vera Linß und Marcus Richter
Redaktion: Christian Grasse
Web: Miriam Sandabad
Foto: "Press freedom is a fundamental right" von Stefanie Eisenschenk, CC BY 2.0