Sendungsüberblick

Der Mensch sammelt Daten - die Maschine auch.

55:10 Minuten
13.06.2015
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Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Diese schöne Redensart wird erschreckend real, schaut man sich einmal an, was etwa die von uns ins Netz geladenen Fotos oder unser Musikstream alles verraten: In veröffentlichten Medien steckt viel mehr als es auf den ersten Blick scheint.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Diese schöne Redensart wird erschreckend real, schaut man sich einmal an, was etwa die von uns ins Netz geladenen Fotos oder unser Musikstream alles verraten: In veröffentlichten Medien steckt viel mehr als es auf den ersten Blick scheint. Welche Daten stecken hinter diesen Daten, welche Informationen über ihre Besitzer lassen sich zum Beispiel aus den Millionen ins Netz gespülten Videos maschinell herauslesen?
Wir wollen in dieser Sendung klären, wie unterschiedlich Computer und Menschen mit Daten umgehen und wie das schließlich die Definition eines Mediums verändert, wenn das Sicht- und Hörbare nicht mehr die einzige Ebene darstellt. Moritz Metz hat ein paar Beispiele für Datenvisualisierung parat. Anschließend sprechen wir mit dem Soziologen und Unternehmer Benedikt Köhler darüber, wie wichtig die Daten hinter den Daten für kommerzielle Unternehmen sind und welchen Stellenwert Künstliche Intelligenz und Machine Learning für die Datenanalyse haben.
Nach den Meldungen der Woche von Jenny Genzmer bleiben wir bei automatischer Datengenerierung: Ende des Monats will Apple einen eigenen Musik-Streaming-Dienst starten und setzt dabei stark auf kuratierte Musiksammlungen durch Musiker und Experten - inklusive eines eigenen, moderierten Radiosenders. Wir fragen Barbara Hallama, DJ und ehemalige Redakteurin von iTunes im deutschsprachigen Raum, ob die kuratierte Musik den Streaming-Algorithmus nun ablöst.
Eher unangenehm peinliche Musik kann bei dem auftauchen, der die Chrome-App "Nice 2 Hack You" nutzt: Das Programm illustriert den Browser-Verlauf mitsamt aller Suchanfragen, die man vielleicht lieber gelöscht hätte - ein weiteres Beispiel von enger Zusammenarbeit von Algorithmen und Datenvisualisierung. Jochen Dreier probiert es für uns aus.
Und wie immer spielen wir vollkommen unpeinliche Musik, liebevoll von Roland Graffés menschlicher Hand zusammengestellt. An den Mikros sitzen keine Maschinen, sondern Vera Linß und Marcus Richter. Sendungskurator ist Christian Grasse und Miriam Sandabad speist die Daten ins Netz.
Foto: "Mr Robot has some RAM" von Chris Isherwood, CC BY-SA 2.0