Die App "Meerkat« ist gerade der neueste Hype in den sozialen Netzwerken: Einmal über Twitter eingeloggt, kann man mit dieser App per Knopfdruck direkt live-streamen: Sich selbst, die Welt, alles, was einen und das Smartphone gerade so umgibt.
Die App mit dem Erdmännchen ist ein Riesenerfolg. Schon zwei Wochen nach dem Start waren 120.000 Nutzer dabei. Twitter hat inzwischen reagiert und die Meerkat-Konkurrenz Periscope gekauft.
Mit den neuen Apps wird Echtzeit-Kommunikation per Video massentauglich. Aber irgendwie hinterlässt das auch einen muffigen Beigeschmack: Mehr live geht nicht, Smartphones werden zu kleinen Fenstern in andere ungefilterte Welten, man selber zum dauernden und unmittelbaren Bewegtbild-Sender.
Was macht die Faszination des "Live" eigentlich aus, wieso müssen wir unbedingt unmittelbar dabei sein oder uns mitteilen? Und wie beeinflussen uns dabei die technischen Möglichkeiten? Christine Watty macht den Selbsttest, und mit dem Kultursoziologen Dirk Baecker sprechen wir über die Frage, wie Livestream-Apps unsere Wahrnehmung und unser Gefühl von Raum und Zeit beeinflussen.
Dass der Versuch, möglichst zeitnah zu berichten, auch seine Schattenseiten hat, zeigte der Absturz der Germanwings-Maschine diese Woche. Wie können Medien bei solchen Ereignissen angemessen reagieren? Auch darüber diskutieren wir.
Life ist nicht nur live, sondern manchmal auch ganz schön merkwürdig. So ist es auch im 3D-Adventure "Life is strange" des französischen Entwicklers Dontnod. Marcus Richter stellt das Game vor, das über fünf Episoden erzählt wird. Was solche Computerspiele im Episodenformat mit der klassischen Fernsehserie gemeinsam haben, und was die Unterschiede sind, loten wir mit unserem Kollegen Christian Schiffer aus.
Moderation: Vera Linß und Marcus Richter
Redaktion: Christine Watty
Foto oben: Erdmännchen von Oksana Ariskina auf Flickr unter CC-BY.