Sein und Streit – die ganze Sendung

Dem Denken Walter Benjamins auf der Spur

Walter Benjamin
Walter Benjamin (1892–1940) versuchte, das Religiöse in die Philosophie einzuschließen. © dpa / picture alliance / Heinzelmann
Moderation: Simone Rosa Miller · 19.02.2017
Auf den Pfaden von Walter Benjamins Denk- und Lebensweg: Der Journalist Lorenz Jäger hat eine neue Biografie des Philosophen verfasst. Außerdem in "Sein und Streit": Der Trumpismus als Religion und eine Theorie der Flucht.
Engel, Aura, Kapitalismus und Erlösung – Benjamin denkt gegen die Entzauberung der Welt an und verzweifelt an den politischen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts. Als Freidenker sprengt er die Grenzen der Disziplinen, als geistiger Flaneur spürt er der Magie der Dinge nach, als jüdischer Philosoph versucht er das Religiöse in die Philosophie einzuschließen. Sein Schaffen findet aber ein jähes Ende - 1933 zur Flucht vor den Nationalsozialisten gezwungen, nimmt er sich 1940 das Leben. Im Gespräch mit Lorenz Jäger folgt Sein und Streit den Spuren von Walter Benjamins Denk- und Lebensweg.
Außerdem in der Sendung:
Die Regierung Trump rudert und die ganze Welt fragt sich wohin. Trumps Schlingerkurs wird gern als Stolperei eines radikalen Egozentrikers interpretiert – unethisch, ja sogar antireligiös. Dass wir es ganz im Gegenteil beim Phänomen Trump mit einem religiösen Kult zu tun haben könnten, zeigt Svenja Flaßpöhler in ihrem philosophischen Wochenkommentar.
Hannah Arendt war nicht nur Freundin und Weggefährtin von Walter Benjamin im Frankreich der 1930er-Jahre. Die beiden Denker einte auch das Schicksal jüdischer Flüchtlinge während des Nationalsozialismus. Arendt gelang die Flucht in die USA, wo sie noch während des Krieges, 1943, den einschlägigen Text "We refugees" über die Lage der jüdischen Flüchtlinge verfasste. Was uns ihre Thesen heute noch sagen und wie sie weitergedacht werden, darüber macht sich Paul Vorreiter in seiner Theorie der Flucht Gedanken.
Und: eine Fuge für Walter Benjamin von Xaver Römer.
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