Schwankungen im Stromnetz

Warum manche Uhren aus dem Takt sind

Ein digitaler Radiowecker und ein analoger Wecker auf einem Nachttisch
Ein digitaler Radiowecker © imago / Chromorange
Jutta Hanson im Gespräch mit Nicole Dittmer und Julius Stucke · 07.03.2018
Elektrische Uhren sind zurzeit nicht zuverlässig. Sie gehen ein paar Minuten nach. Warum die Ursache dafür im Stromnetz von Serbien liegt, erklärt die Ingenieurin Jutta Hanson.
Vor allem ältere Geräte synchronisieren sich laut Ingenieurin Jutta Hanson mit der Frequenz des Stromnetzes. Diese habe im letzten Monat in ganz Europa nicht gestimmt. Elektrische Netze seien europaweit verbunden. Da die mittlere Frequenz, die um die 50 Hertz liege, einen Monat lang zu niedrig gewesen sei, gingen die Uhren nach, so Hanson.
"Wenn die Frequenz zu niedrig ist, haben wir mehr Energie verbraucht als erzeugt wurde. Und genau das ist passiert."
Das System funktioniere so, dass dann alle Kraftwerke in Europa dazu beitragen würden, die Frequenz wieder auf einen konstanten Wert zu fahren.
"Wir helfen uns also gegenseitig. Das haben wir auch gemacht. Wir haben gesehen, da ist ein Leistungsdefizit verursacht durch den Kosovo, durch Serbien letztendlich. Und wir haben geholfen die Frequenz wieder auf einen konstanten Wert zu fahren."

Serbien hat Leistungsdefizit nicht ausgeglichen

Abschließend sei es allerdings die Aufgabe von Serbien gewesen, diesen konstanten Wert wieder zurückzuführen auf die ursprünglichen 50 Hertz. Diese Rückführung sei aber nicht erfolgt. Das Versäumnis findet Ingenieurin Jutta Hanson bedenklich.
"Angst macht mir dieser Zustand, dass dieses Regelungsprinzip nicht funktioniert hat. Das ist für mich einmalig, dass jemand, der für eine Regelzone verantwortlich ist, dieses Problem nicht gelöst hat und die Frequenz nicht zurückgeführt hat."
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