Schumacher

"Situation etwas besser unter Kontrolle"

Ein Fan Michael Schumachers legt Ferrari-Fahnen vor der Uniklinik Grenoble in Frankreich aus, in der der verunglückte siebenmalige Formel-1-Weltmeister behandelt wird.
Ein Fan legt Ferrari-Fahnen vor der Uniklinik Grenoble in Frankreich aus, in der Michael Schuhmacher behandelt wird. © AFP / PHILIPPE DESMAZES
Von Ursula Welter · 31.12.2013
Der Gesundheitszustand des schwer verunglückten ehemaligen Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher hat sich zwar offenbar leicht verbessert, aber er schwebt weiterhin in Lebensgefahr. Die Behörden haben eine Ermittlung eingeleitet, weil der Unfall außerhalb der Piste passiert war.
Der Zustand von Michael Schumacher hat sich leicht verbessert. Dass er außer Lebensgefahr sei, könne jedoch noch nicht gesagt werden: "Es wäre weiterhin unseriös, eine Prognose abzugeben", betonten die Mediziner im Universitätsklinikum von Grenoble. Das sei auch der Familie so gesagt worden.
Gestern am späteren Abend, so erklärte die Direktorin des Krankenhauses, Jacqueline Hubert, habe sich anhand der Röntgenbilder des Kopfs ergeben, dass der Familie ein erneuter, operativer Eingriff vorgeschlagen werden konnte, um durch das Entfernen eines Hämatoms den Innendruck im Schädel zu verringern. Die Operation habe rund zwei Stunden gedauert. Die erneuten Röntgenaufnahmen von heute früh zeigten eine leichte Verbesserung, sagte die Direktorin.
"Wir haben ein paar Anzeichen", sagte der leitende Neurologe Jean-Francois Payen, "dass die Situation etwas besser unter Kontrolle ist als gestern". Der Chirurg, der den Eingriff in der Nacht vorgenommen hatte, Emmanuel Gay, sagte, es sei "eine schwierige Entscheidung" gewesen, das Hämatom in der linken Kopfhälfte zu entfernen, es habe sich im Gehirn selbst befunden. Der Innendruck des Schädels sei zurückgegangen, aber die Röntgenaufnahmen zeigten, dass es weitere Schäden am Gehirn gebe. Die kommenden Stunden seien weiter entscheidend.
Neurologe und Freund: "Die Partie ist noch nicht gewonnen"
Auch der Pariser Neurologe und enge Freund Michael Schumachers, Gérard Saillant, dämpfte zu hohe Erwartungen. Alle seien weiter beunruhigt: die im Krankenhaus anwesende Familie, Schumachers Frau Corinna, die Kinder, sein Bruder, auch sein deutscher Arzt. Saillant erklärte, man könne nicht sagen, dass die Partie gewonnen sei, es gehe ein wenig besser als gestern, aber man müsse realistisch bleiben.
Unterdessen haben die Behörden in Albertville eine Untersuchung eingeleitet, da sich der Unfall bei einer Skifahrt außerhalb der vorgeschriebenen Pisten ereignet hat. In dieser Zone gebe es zahlreiche Felsen und Steine, die teilweise vom Schnee bedeckt seien und entsprechende Hindernisse für Skifahrer darstellten. Der Kopf Schumachers sei mit großer Wucht auf einen Stein geschlagen, hatten die Ärzte bereits bestätigt. Mehrere Medien berichteten, der Schutzhelm, den Schumacher trug, sei durch die Wucht des Aufschlags in zwei Teile zersprungen .
Die Sprecherin Schumachers, Sabine Kehm, appellierte an die Medien und die Fans, die zum Krankenhaus gekommen waren, um dem Verletzten zur Seite zu stehen, die Privatsphäre der Familie zu achten.
Mehr zum Thema