Schule der Zukunft

Ist der Youtuber der bessere Lehrer?

Friedrich-Gymnasium in Freiburg / Baden-Württemberg: Physiklehrer Patrick Bronner unterrichtet seine Klasse in einem Pilotprojekt mit einem Tabletcomputer. Die Schüler erarbeiten Ergebnisse mit dem Smartphone.
Unterricht per Tabletcomputer - das ist, wo wie hier in einer Freiburger Gymnasium, keine Seltenheit mehr. © picture alliance / dpa
Christian Füller im Gespräch mit Liane von Billerbeck und Joachim WIese · 05.10.2016
Nach Ansicht des Bildungsjournalisten Christian Füller sollten Pädagogen auf jeden Fall internetaffin sein, denn fast jedes Kind trüge heute ein Smartphone in der Hosentasche. Akzeptieren müsse man auch, dass die Kinder immer selbstständiger lernten.
Der Lehrerberuf befinde sich mitten in einer Revolution, die Rolle des Lehrers werde sich stark verändern, meint der Bildungsjournalist Christian Füller:
"Die Revolution liegt darin, dass die Schüler zu 80 oder 90 Prozent das Internet in der Hosentasche mit in die Schule bringen."
Bis vor kurzem habe man Handys in der Schule noch verbieten können. "Das geht aber heute nicht mehr – es sind einfach keine Handys mehr, es sind ja Wissensmaschinen."

Unterricht als Smartphone-Video

Die Digitalisierung sei also in den Schulen längst angekommen – auch wenn in den Klassen nicht aktiv damit gearbeitet werde.
Den 'Lehrer der Zukunft' zeichnete Füller daher als eine Art Conférencier, der sein Wissen geschickt zu präsentieren wisse und über ein hohes technisches Wissen verfüge. Im Idealfall sollte er in der Lage sein, den Stoff als Video anzubieten.
Auf der anderen Seite würden sich die Schülerinnen und Schüler immer mehr Stoff selbst erarbeiten und anschließenden präsentieren.
"Wir müssen verstehen, dass Lernen projektorientiert und anders wird", sagte Füller. Das sei ein bisschen so wie den Journalisten. Die könnten auch nicht alle Themen voll beherrschen, sondern müssten oft jeden Tag etwas anderes machen.
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