Sachbücher im "lcb"

Reden wir über Gewalt

Französische Soldaten klettern während der Schlacht um die ostfranzösische Stadt Verdun zu einem Angriff aus ihren Schützengräben (Archivfoto von 1916). Bei der Schlacht um Verdun sind von Februar bis Dezember 1916 rund 700.000 Menschen umgekommen. Ausgelöst durch die tödlichen Schüsse auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand durch serbische Nationalisten am 28. Juni 1914 in Sarajevo brach im August 1914 der große Krieg (später als 1. Weltkrieg bezeichnet) aus. Es kämpften die Mittelmächte, bestehend aus Deutschland, Österreich-Ungarn sowie später auch das Osmanische Reich (Türkei) und Bulgarien gegen die Tripelentente, bestehend aus Großbritannien, Frankreich und Russland sowie zahlreichen Bündnispartnern. Die traurige Bilanz des mit der Niederlage der Mittelmächte 1918 beendeten Weltkriegs: rund 8,5 Millionen Gefallene, über 21 Millionen Verwundete und fast 8 Millionen Kriegsgefangene und Vermisste.
Schlacht um Verdun: Französische Soldaten klettern während der Schlacht um die ostfranzösische Stadt Verdun zu einem Angriff aus ihren Schützengräben (Archivfoto von 1916). © picture alliance / AFP
22.12.2013
Herfried Münkler mit seiner Gesamtdarstellung des Ersten Weltkriegs, Carolin Emcke mit ihrem Essay über Zeugenschaft und Gerechtigkeit: Im "literarischen colloquium berlin" sprechen sie über Opfer und Täter, über Quellen und Schreiben.
Beide sind sie Meister ihres jeweiligen Faches, und beide haben neue Bücher geschrieben. Carolin Emcke verarbeitet in einem Essay mit dem Titel "Weil es sagbar ist" ihre Erfahrungen aus Kriegsgebieten von heute. Herfried Münkler wagt die erste Gesamtdarstellung des Ersten Weltkriegs seit Jahrzehnten.
Es ergibt sich ein Gespräch über Gewalt im "Großen Krieg" zu Beginn des 20. Jahrhunderts ebenso wie über Gewalt in den "Neuen Kriegen" zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Und es tauchen Frage auf wie diese: Welchen Quellen kann man trauen? Wie lässt sich sinnvoll über Kriege schreiben?
"Sachbücher im literarischen colloquium berlin, lcb": Das folgende Gespräch ist das erste in einer lockeren Reihe von Gesprächen, in der Sachbuch-Autoren - auch - zu ihrer Schreibweise befragt werden. Hier also der gekürzte Mitschnitt der Veranstaltung vom 4. Dezember im "lcb". Es moderieren Jens Bisky und René Aguigah.