Russland vor den Wahlen - Wie weit reicht die Meinungsfreiheit im Netz?

11.02.2008
Russland steht kurz vor den Präsidentschaftswahlen: Am 2. März werden die Stimmen abgegeben.
Russland steht kurz vor den Präsidentschaftswahlen: Am 2. März werden die Stimmen abgegeben. Der neue starke Mann im Kreml scheint allerdings bereits festzustehen, ein Sieg von Kreml-Kandidat Dmitri Medwedew gilt als sicher. Ein Grund: der amtierende Präsident Wladimir Putin, der in den Medien stark idolisiert wird, hat seinen Nachfolger nicht nur quasi inthronisiert, sondern sorgt auch für die "passende" Propaganda pro Medwedew. "Gelenkte Demokratie" wird dies in Russland gern genannt. Gleichzeitig werden die Medien kräftig eingeschränkt. Eine unabhängige TV-Berichterstattung ist kaum möglich. Regionale Zeitungen leiden unter dem Druck ihrer Provinzfürsten. Immer wieder ist von Resowjetisierung der Medienlandschaft die Rede. Morgen veröffentlicht "Reporter ohne Grenzen" gemeinsam mit der Journalistin Natalia Morar seine Bilanz zur Situation der Medien in Russland. http://www.reporter-ohne-grenzen.de/presse/vorschau-2006.html .
Wir von Breitband gehen in dieser Woche auf die Suche nach den Plätzen, wo auch in Russland Meinungsfreiheit herrscht - weil sie sich nicht kontrollieren lassen. Dieses Stück Freiheit vermuten wir im Internet. Entwickeln sich dort neue Formen der (politischen) Kommunikation? Wir sprechen darüber in der nächsten Breitband-Sendung, am kommenden Samstag, 14.05 Uhr, u.a. mit Marina Litvinovich. Sie ist die Beraterin von Garri Kasparov, der u.a. das oppositionelle Bündnis "Das andere Russland" gegründet hat. Marina Litvinovich bloggt seit 2001, sie ist eine der schärfsten Putin-Kritikerinnen, die sich im Netz Gehör verschafft. Hier ist ihr Blog. Mehr über Litvinovich.
Vera Linß / Breitband