Ruhe bitte!

Stille Wasser ... sind attraktiv

Eine Brücke spiegelt sich nahe dem Spreewalddorf Straupitz (Brandenburg) in einem kleinen See.
Eine Brücke spiegelt sich nahe dem Spreewalddorf Straupitz (Brandenburg) in einem kleinen See. © dpa / picture alliance / Patrick Pleul
Von Matthias Hanselmann |
Ruhe steht für die Abwesenheit von Lärm, für Stille. Rein physikalisch ist sie ein Spezialfall der Bewegung, nämlich der mit Geschwindigkeit Null. Unser biologischer Ruhezustand ist der Schlaf, stoische Ruhe könnte man mit Gelassenheit übersetzen. Naja, und dann ist da noch die letzte Ruhe, der Tod.
"Stille Wasser sind attraktiv" ist der Titel eines Poetry-Slams von Julia Engelmann. Ihr Auftritt mit diesem Gedicht bei youtube wurde bisher weit über eine Million Mal angeklickt. Ihre Oma mag noch gesagt haben: stille Wasser sind tief. Und tatsächlich: Haben nicht oft ruhige, stille, zurückhaltende Menschen mehr Tiefgang als andere?
Wer von uns hat nicht schon einmal genervt gebrüllt: "Ruhe, verdammt nochmal!" In unserer oft hektischen Welt sehnen sich viele Menschen nach verschiedenen Formen der Ruhe, nach Orten, an denen man sich in Ruhe aufhalten kann, wo man in sich einkehren kann, meditieren, nachdenken ohne störende Geräusche.
In der Musik sind Momente der Stille, sind Pausen, genauso wichtig wie die klingenden Klangereignisse. Sie geben diesen mehr oder weniger Gewicht, verleihen der Musik das, was man Dynamik nennt.
Und in der Welt der Popmusik gibt es viele Songs zu unserem Thema. Von "Hush" bis zu "Silence is golden", von "The fool on the hill is sitting perfectly still" bis zu "The Sound of Silence"...
Musikalische HistörchenUnd damit sind wir beim heutigen Rätsel. Und da gilt es einem Ereignis auf die Spur zu kommen, das am 25. Oktober 1983 für Furore sorgte. Immerhin hatte es acht Jahre gedauert, bis die Erlaubnis erteilt wurde, aber schließlich wurde sie erteilt. Kleine Einschränkung, natürlich konnte nicht jeder an diesem Ereignis teilnehmen, nur ein kleiner, ich will nicht sagen feiner, dafür aber umso strikter ausgewählter Kreis von nicht unbedingt Fans wohnte dem Auftritt bei und der Ort an dem dies geschah, existiert schon lange nicht mehr – wobei lange im Auge des Beschauers liegt. Jedenfalls macht sich dort jetzt ein Neubau breit, der auch wieder nur das Gestrige symbolisiert. Der Mann, der an diesem 25. Oktober in diesem so nahen, fremden Land auf die Bühne trat, hatte seit 1975 von diesem Konzert geträumt und es auch in ein Lied gefasst. Aber keine Panik der Sonderzug fuhr für ihn und erst vor kurzem wieder. Es war übrigens sein einziger Auftritt, die versprochene Tournee kam nie ins Rollen. Und von welchem Ereignis und welchem Musiker wurde hier geredet?

Die Lösung lautet: Udo Lindenberg gab am 25.10.1983 ein Konzert im Palast der Republik.
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