Prophezeihungen für vier Stimmen

Hier erklingt Musik von Orlando di Lasso, gesungen von Mitgliedern des RIAS Kammerchors im Rahmen der Kammerkonzerte, die von den Freunden und Förderern des Chores veranstaltet werden, im sogenannten Forum.

An 75 für Konzerte ungewöhnliche Orte haben die Forumkonzerte des RIAS Kammerchors Berlin das Publikum in den vergangenen Jahren bereits geführt. In dieser Saison ist man zu Gast in den Staatlichen Museen zu Berlin. Etwa in der neuen Nationalgalerie, in der James-Simon-Galerie und im Hamburger Bahnhof. Zum Auftakt am 30. September öffnete das Museum für Surrealismus, die Sammlung Scharf-Gerstenberg in Charlottenburg, ihre Tore.

Den musikalischen Ausgangpunkt bildeten die „Prophetiae Sibyllarum“, die Prophezeihungen der zwölf Sibyllen über die Geburt Christi durch die Jungfrau Maria. Mystische Texte, gesetzt in außergewöhnlich chromatische Musik. Acht der zwölf geistlichen Madrigale haben die Sängerinnen und Sänger ausgewählt, dazu weltliche und geistliche Madrigale und Chansons, die die Bandbreite des Schaffens von Orlando di Lasso vergegenwärtigen.

Christian Mücke, Tenor im RIAS Kammerchor Berlin, hat den Abend geplant. In unserer Sendung Tonart erläuterte er sein Konzept genauer:

Mücke hat für das Programm extra Texte geschrieben, die Anke Krabbe als Sprecherin in der Rolle von Regina Wäckinger, der Ehefrau Orlando di Lassos vortrug. So entstand eine Art persönliche Biografie zwischen den einzelnen Madrigalen.