Der RIAS Kammerchor Berlin singt a cappella

Loblieder auf Maria

Ein Chor aus rund 50 Personen steht im Halbkreis auf einer Bühne. Sie sind alle schwarz gekleidet, der Boden der Bühne ist hellbraun. Um die Sängerinnen und Sänger herum sitzt Publikum in den Rängen. Vor dem Chor steht der Chorleiter auf einem kleinen Podest.
Der RIAS Kammerchor a cappella im Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin. © Fabian Schellhorn
Moderation: Ruth Jarre |
Rund 350 Jahre reichster Musikgeschichte liegen zwischen zwei Messvertonungen, die Tomás Luis de Victoria und Francis Poulenc geschrieben haben. Beide Werke für Chor a cappella faszinieren in ihrem Klangreichtum und werden vom RIAS Kammerchor Berlin mit geistlichen Motetten der Renaissance bzw. der Moderne kontrastiert.
Die „Missa Ave Maris Stella“ veröffentlichte Tomás Luis de Vittoria 1576 in einer Sammlung. Zu der Zeit war der Komponist bereits seit gut zehn Jahren in Rom erfolgreich und sollte dort auch noch weitere zehn Jahre bleiben, bevor er in seine spanische Heimat zurückkehrte. „Der spanische Palestrina“ wurde er auch genannt, das zeigt, wie kunstvoll und bereits zu Lebzeiten hoch angesehen sein Umgang mit der Vokalpolyphonie war.

Vertonter Marienhymnus

In seiner „Missa Ave Maris Stella“ verarbeitet er in allen Sätzen den gleichnamigen Marienhymnus, der aus dem 9. Jahrhundert stammt. Dieses Werk ist eines der Lieblingswerke Justin Doyles, es war eines der ersten, die er als 8-jähriger Chorknabe an der Westminster Cathedral in London gesungen hat. Zwischen die Mess-Sätze schieben sich die marianische Antiphon „Ave Maria caelorum“ des jungen britischen Komponisten und Chorleiters Rory Wainwright Johnston und „A Child’s Prayer“ von James MacMillan.

Noch ein Mess-Hybrid

Auch die Messe von Francis Poulenc wird Zwischensätzen gefüllt, und zwar schieben sich Renaissancemotetten von Francisco Guerrero und Thomas Tallis zwischen die Mess-Sätze von Poulenc.
Die Assoziation vom Leiter des RIAS Kammerchors, Justin Doyle, ist dabei: Licht, das sich in bunten Kirchenfenstern bricht und eine alte Kathedrale vielfarbig erstrahlen lässt.
Live aus der Philharmonie Berlin

Einojuhani Rautavaara
Canticum Mariae Virginis

Tomás Luis de Victoria
Missa Ave Maris Stella

Rory Wainwright Johnston
Ave Regina Caelorum

James MacMillan
A Child's Prayer

Francisco Guerrero
Ave virgo sanctissima

Francis Poulenc
Messe G-Dur

Francisco Guerrero
Regina caeli laetare

Thomas Tallis
O sacrum convivium

RIAS Kammerchor Berlin
Leitung: Justin Doyle

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