Reihe: Kultur im Abseits

Lockdown jenseits der Hochkultur

05:08 Minuten
Ein Mann mit Maske läuft vor einem geschlossenen Rollladen entlang.
Die Coronakrise verlangt vielen Menschen ab, sich anders zu orientieren. © Picture Alliance / dpa / Fabian Strauch
08.01.2021
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Die Coronakrise trifft nicht nur die Hochkultur, sondern auch andere kulturell relevante Berufsfelder. In der Reihe "Kultur im Abseits" sprechen wir mit Leuten, die sonst Spielhallen betreiben, Achterbahnen warten oder Nägel pediküren.
Theater, Museen und Opernhäuser sehen sich zu Unrecht in einen Topf geworfen mit der Freizeit- und Unterhaltungsindustrie. Kunst ist natürlich mehr als Entertainment oder schnelle Bedürfnisbefriedigung. Doch hat nicht vor allem die Popkultur seit jeher aus Entertainment und Konsumwelten geschöpft? Einem popkulturellen Selbstverständnis folgend, das sich nicht abgrenzt gegen Kommerz und seichte Unterhaltung, widmen wir uns in unserer Reihe "Kultur im Abseits" einigen Menschen aus diesem Zwischenbereich – nicht Hochkultur, und dennoch kulturell relevant.
Wer von Sexarbeit lebt, muss im harten Lockdown andere Wege suchen, Geld zu verdienen. Josefa Nereus hat einen YouTube-Kanal mit 30.000 Abonnenten, der ihr durch die Coronakrise hilft, und ist damit eher privilegiert. Sie gewährte unserem Reporter Axel Schröder einen Einblick in ihre Arbeitsstätte per Videochat.

Folge 2: Die Tattoo-Künstler

Swann Schilling und Caro Liebig posieren vor einer mit den eigenen Bildern behangenen Wand.
Swann Schilling betreibt Downtown Tattoo in Bremen seit über 20 Jahren. Caro Liebig arbeitet mit ihm zusammen. © Deutschlandradio / Felicitas Boeselager
Unsere Reporterin Felicitas Boeselager ist für uns in ein geschlossenes Tattoo-Studio in Bremen gegangen und hat sich mit den Tattoo-Künstlern Swann Schilling und Caro Liebig unterhalten. Ihr Studio musste schon im November während des "Lockdown-Light" zum zweiten Mal schließen. Die Hilfen reichen gerade aus, um die laufenden Kosten zu zahlen.

Folge 3: Gabis Eckkneipe in Kiel

Wer sie nicht kennt, kann die "Bierbar Barkadi" schnell übersehen. Eingezwängt zwischen einer Bäckerei und einem Friseursalon steht sie in der Kieler Innenstadt, ganz nahe am Exerzierplatz. Noch vor knapp zwei Monaten tobte hier das Leben. Unser Autor Johannes Kulms besucht die Kneipe von Gaby und Heidi, die ihre Gäste vermissen. In dem engen dunklen Raum ist es ganz still.
Ein Wasserbecken ohne Wasser in der Ferienanlage Tropical Island in Brandenburg. In der Mitte eine angelegte Insel aus Metall mit dekorativem Schiff, ein Steg führt vom Ufer dorthin, rechts liegt eine aufgeblasene Matratze an der Beckenwand.
Ein Wasserbecken ohne Wasser in der Ferienanlage Tropical Island in Brandenburg.© Deutschlandradio / Ramona Westhof
An einem normalen Wintertag empfängt das "Tropical Islands" in Brandenburg Tausende Besucher. Doch jetzt im Lockdown sind nur ein paar Mitarbeiter unterwegs. In der verwaisten Halle lassen sich jetzt sogar die dort lebenden scheuen Fasane blicken.

Folge 5: Spielhalle

Auf der Sonnenallee in Berlin-Neukölln gibt es viele Spielhallen, doch im Lockdown stehen alle Automaten still. Ein Glücksspielbetreiber hofft, dass er bald legal Onlinespiele anbieten darf. Und unsere Reporterin lernt, dass in Spielhallen schon vor Corona eine Art "Social Distancing" galt.
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