Reha- und Behindertensport

Übungsleiter dringend gesucht

07:26 Minuten
Senior beim Rehasport macht Rückenübung mit Physiotherapeutin im Pflegeheim
Im Reha- und Behindertensport fehlen Übungsleiter (hier ein Senior bei einer Rückenübung). © dpa / picture alliance / Robert Kneschke
Vera Jaron im Gespräch mit Bettina Ritter |
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Eine neue Hüfte, ein neues Knie, eine Herz-OP: Medizinisch betrachtet handelt es sich dabei um Routineeingriffe. Eine Reha danach ist oft sehr wichtig – doch die ist in Gefahr, weil geschultes Personal fehlt.
Dem Reha- und Behindertensport in Deutschland fehlen qualifizierte Übungsleiter. Vor einigen Wochen veröffentlichte der Deutsche Behindertensportverband deshalb eine Presseerklärung, die die dramatische Situation beschreibt.
Eine direkte Reaktion von politischen Entscheidungsträgern sei dem Behindertensportverband nicht bekannt, erklärt Vera Jaron, die Vizepräsidentin.  Es sei erforderlich, dass sich Politik und Gesellschaft mit dem Mangel an Übungsleitern auseinandersetzen. "Daher hätten wir gerne mehr öffentliche Resonanz für dieses Thema."

Auswirkungen der Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie habe den Behindertensport überproportional getroffen. Der Verband habe mehr als 100.000 Mitglieder verloren, viele Übungsleiter hätten sich wegen des Sportverbots andere Tätigkeiten gesucht.
Vera Jaron, Vizepräsidenten des Behindertensportverbandes
Vera Jaron wünscht sich mehr öffentliche Resonanz bei der Suche nach Übungsleitern.© dpa / picture alliance / Sebastian Willnow

Verband will auch Behinderte als Übungsleiter

Der Verband will auch gezielt Menschen mit Behinderung für einen Lehrgang als Übungsleiter ansprechen. „Diese Menschen wissen, wovon sie reden. Sie spüren ihre eigenen Einschränkungen und können daher die Inhalte auch sehr authentisch vermitteln“, sagt Jaron.
Für die Betroffenen sei dies nicht nur Arbeit, sondern auch Teil ihrer Teilhabe und Selbstbestätigung. "Das ist auch ein großes Thema im Bereich der Inklusion."
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