Promis und Fans trauern um Aretha Franklin

Abschied von der Soul-Königin

Die verstorbene Soulsängerin Aretha Franklin liegt aufgebahrt in einem goldenen Sarg im Charles H. Wright Museum of African American History in Detroit. Sie trägt ein rotes Kleid und rote Pumps.
Die verstorbene Soulsängerin Aretha Franklin liegt aufgebahrt in einem goldenen Sarg im Charles H. Wright Museum of African American History in Detroit. © picture alliance / dpa / Paul Sancya
Von Martina Buttler · 30.08.2018
Nach dem Tod Aretha Franklins sind Tausende Fans nach Detroit gereist, um ihre "Queen of Soul" zu verabschieden. Manche warteten sogar nachts, um der in einem goldenen Sarg aufgebahrten Sängerin die letzte Ehre zu erweisen.
Es ist der Abschied einer Königin. Aretha Franklin liegt am ersten Tag in einem bestickten leuchtend roten Kleid mit roten Stöckelschuhen in ihrem offenen goldüberzogenen Sarg. "Queen of Soul" ist darauf eingraviert. Am zweiten Tag, stilgerecht, ein Outfitwechsel: Nun trägt die Sängerin blau. Zwei Tage lang war sie im Museum für afroamerikanische Geschichte in Detroit aufgebahrt.
Eine Frau bricht vor dem Sarg von Aretha Franklin in Tränen aus, in ihren Händen hält sie ein Bild der Sängerin.
Eine Frau bricht vor dem Sarg von Aretha Franklin in Tränen aus.© imago / stock&people
Tausende Fans haben sich ein letztes Mal vor ihr verneigt so wie Buena Williams, die dafür extra aus St. Louis gekommen ist:
"Ich musste einfach kommen. Ich bin mit ihrer Musik groß geworden und ich wollte ihr für ihr Vermächtnis danken und dafür, was sie für die Bürgerrechtsbewegung getan hat, ihr wohltätiges Engagement. Ich musste einfach hierher kommen. Es hat mir das Herz gebrochen, als ich gehört habe, dass sie gestorben ist. Sie war ein Kleinod."
Stundenlang stehen die Menschen Schlange, um eine der ganz Großen der Musikgeschichte noch einmal zu sehen. Sie haben Plakate von ihren Konzerten mitgebracht oder tragen T-Shirts mit dem Gesicht von Aretha Franklin drauf.
Immer wieder stimmen sie ihre Lieder an, tanzen, feiern ihre Queen of Soul. Aretha Franklin hat den Soundtrack auch zu seinem Leben geschrieben, erzählt Travis Stevens, der in Franklins Heimatstadt Detroit lebt:
"Sie war eine Ikone der Stadt. Als ich ein Kind war, habe ich oft ihre Musik gehört. Meine Mutter und meine Großmutter haben mit uns dazu getanzt, als wir klein waren. So haben wir tanzen gelernt. Wir werden sie sehr vermissen."
Hunderte Menschen warten darauf Aretha Franklin ein letztes Mal im Charles H. Wright Museum of African American History in Detroit zu sehen.
Hunderte Menschen warten darauf Aretha Franklin ein letztes Mal im Charles H. Wright Museum of African American History in Detroit zu sehen. © dpa / picture-alliance
Manche weinen, andere werfen der Toten ein letztes Küsschen zu. Es ist wie der Abschied von einer guten Freundin. Heute wird Aretha Franklin in die Baptistenkirche gebracht, in der ihr Vater Pfarrer war und in der sie schon als kleines Mädchen im Chor gesungen hat. Abends gibt es ein Konzert in Detroit zu ihren Ehren und am Freitag geht Aretha Franklin auf das letzte Stück ihrer
Reise. Auf den Straßen vor der Kirche werden mehr als 100 pinkfarbene Cadillacs den Weg säumen. Ein Tribut an Aretha Franklin, die mit " Freeway of love " die Hymne ihrer Stadt geschrieben hat. Die Idee für die Cadillac-Parade hatte Crisette Ellis, die Frau des Pfarrers der Baptistenkirche gemeinsam mit ihrem Mann:
"Mein Mann hat gesagt: Wäre das nicht großartig, wenn wir eine Menge pinkfarbene Cadillacs auf der Straße hätten, um Miss Aretha Franklin zu begrüßen, wenn sie ankommt?"

Siebenstündiger Trauergottesdienst

Zu ihrem Trauergottesdienst, der sieben Stunden dauern soll, kommen nur geladene Gäste wie der ehemalige US-Präsident Bill Clinton und Bürgerrechtler Jesse Jackson. Stars wie Stevie Wonder und Jennifer Hudson sollen singen. Die Zeremonie wird auf einer Großbildleinwand vor der Kirche übertragen. Danach wird Aretha Franklin beigesetzt.
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