Pro Bahn zur ÖPNV-Aktion

Das Personal war schlecht informiert

05:16 Minuten
Ein Bus in Stuttgart an einer Haltestellt.
Zwei Wochen kostenlos für Abonnenten: Eine Aktion für die, die dem ÖPNV auch in der Pandemie die Treue gehalten haben. © imago images / Arnulf Hettrich
Lukas Iffländer im Gespräch mit Axel Rahmlow · 13.09.2021
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Den ÖPNV zwei Wochen lang bundesweit nutzen: Als Dankeschön für treue Abonnenten begrüßt Lukas Iffländer von "Pro Bahn" diese Aktion. Allerdings habe das Personal zum Teil von nichts gewusst. Neue Kunden gewinne man mit dem Angebot auch nicht.
Wer ein Nahverkehrsabo besitzt, kann damit von Montag an für zwei Wochen bundesweit nahezu alle Nahverkehrsangebote ohne Zusatzkosten nutzen. Damit bedanken sich die Verkehrsunternehmen bei denjenigen, die auch während der Pandemie Bus und Bahn als Stammkunden die Treue halten.

Ein Statement für den Nahverkehr

Denn es gebe viele Menschen, die ihre Abos auch während der Pandemie behalten hätten, obwohl sie weniger gefahren seien, sagt Lukas Iffländer, stellvertretender Bundesvorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn e.V.
"Das haben viele auch als Statement gemacht: Ich möchte den ÖPNV jetzt nicht hängenlassen. Und diesen Menschen sollte man unserer Meinung nach auch danke sagen."
Iffländer beklagt allerdings, dass es offenbar ein Informationsdefizit bei den Beschäftigten der Verkehrsbetrieben gegeben habe.
"Ein Kollege von mir hat heute tatsächlich den Fall gehabt, dass er sein upgegradetes Ticket vorgezeigt hat, und der Busfahrer meinte nur: Kenne ich nicht, mache ich nicht", berichtet Iffländer. "Der Kollege musste sich dann ein Ticket normal ziehen und darf sich jetzt darum kümmern, dass er vom VDV das Geld zurück bekommt."

Vernünftige Anschlüsse, wenigstens im Stundentakt

Neue Fahrgäste gewinne der ÖPNV mit solchen Aktionen allerdings nicht, meint Iffländer. Das beste Mittel sei schlicht ein besseres Angebot. Wieviel dafür vielerorts noch zu tun sei, habe er gerade erst auf einer Dienstreise im Erzgebirge erlebt:
"Da fahren am Tag fünf Busse in Richtung des nächsten Bahnhofs, von Takt ist nicht viel zu merken, und Umsteigezeiten sind bis 45 Minuten", so Iffländer.
"Damit hole ich natürlich keinen aus seinem Auto raus. Wichtig ist ein dichtes Angebot, mindestens im Stundentakt und vernünftige Anschlüsse. Wenn das funktioniert, kann man anfangen, an den Ticketpreisen zu spielen."
(uko)
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