Portrait

Die Zukunft erfinden

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"Die beste Art, die Zukunft vorherzusagen ist, sie zu erfinden", soll Alan Curtis Kay einmal gesagt haben und tat genau das.
"Die beste Art, die Zukunft vorherzusagen ist, sie zu erfinden", soll Alan Curtis Kay einmal gesagt haben und tat genau das. Heute benutzen wir alle Betriebssysteme, die auf dem Fenster-Prinzip basieren. Alan Kay gilt als Architekt dieser Form der Bedienoberfläche und hat seit dem Siegeszug dieser Architektur den Ruf, ein Visionär zu sein. In manchen Kreisen wird er gar als IT-Prophet gehandelt, weil er vorausgesagt habe, Computer würden immer kleiner und kompakter und bekämen ein hochauflösendes Display. Zyniker meinen, das allein sei keine Leistung, schließlich würde alle Technik immer kleiner und kompakter. Und während sich eben jene Zyniker auf die Fahnen schreiben können, sich immerhin über die richtige Schublade für Alan Kay ein paar Gedanken gemacht zu haben, kann der für sich in Anspruch nehmen zu den Vätern des Laptop- und Tablet-Computers zu zählen. Kein Wunder, dass jetzt beim Erscheinen von Apples iPad seine Meinung zu dem Gerät gefragt ist.
Doch wer ist dieser Alan Kay? Als junger Mann spielte er professionell Gitarre, gab sogar Gitarrenunterricht. Er machte seinen Bachelor Abschluss in Mathematik und Molekularbiologie und ging nach Kalifornien - nach Palo Alto, um genau zu sein. Am Xerox PARC, Xerox Forschungszentrum in Palo Alto, arbeitete er unter anderem an der Entwicklung der Computersprache Smalltalk. Stationen bei Hewlett-Packard, Apple, Atari und Disney folgten. Die Basis seines Erfolgs und seine wegweisenden Ideen hatte er aber am PARC. Dort entwickelte er in den 70er Jahren das Dynabook Konzept, die Idee eines tragbaren Computers. Diese Idee ließ ihn nicht mehr los. Heute ist Kay Ehrendoktor verschiedener Universitäten und als Berater für das One Laptop per Child Programm tätig.
Janko Röttgers hat Alan Kay in Kalifornien getroffen.