Philipp Albers und Holm Friebe (Hrsg.): "Mimikry"

Der große Literaturschwindel

Philipp Albers und Holm Friebe
Die Herausgeber Philipp Albers und Holm Friebe haben aus einem Ratespiel ein Buch gemacht. © Deutschlandradio / Manfred Hilling
Philipp Albers und Holm Friebe im Gespräch mit Frank Meyer · 12.02.2016
Inspiration für das Buch "Mimikry" ist ein Salonspiel. Man schreibt zu einem bekannten Buch einen alternativen Anfang. Die anderen müssen raten, um welches Werk es sich handelt. Philipp Albers und Holm Friebe von der zentralen Intelligenz Agentur haben aus dem Spiel ein neues Buch gemacht.
"Wie beim biologischen Original-Mimikry geht es um Täuschung, Signalforschung, um Hochstapelei", sagten die Herausgeber Philipp Albers und Holm Friebe, Gründer der zentralen Intelligenz Agentur, im Deutschlandradio Kultur. Für das Spiel, das dem Buch zugrunde liegt, hätten verschiedene Autoren bekannte Originaltexte nachgeschöpft, um andere Mitspieler auf den Leim zu führen.

Zeitvertreib beim Ratespiel

Ausgangspunkt war ein Salonspiel, für das sich immer fünf bis sechs Mitspieler trafen und ein Buch auswählten. Von dem Anfang des Werkes entstanden alternative neu geschriebene Texte und in einem Ratespiel sollen die Mitspieler das Original wieder erkennen. Für dieses Täuschungsmanöver und den Zeitvertreib trafen sich in den vergangenen Jahren in Berlin insgesamt rund einhundert Schriftsteller, Journalisten und Künstler. Veranstaltungsorte für das Ratespiel waren so unterschiedliche Orte wie das Literarische Colloquium am Wannsee oder die Ringbahn, bei der dann so unterschiedliche Werke wie Arthur Schnitzlers "Reigen" oder "The Circle" von Dave Eggers zur Geltung kamen.

Buch soll zum Nachahmen anstiften

Versammelt sind die dabei entstandenen neuen Texte in dem Buch "Mimikry", das jetzt erschienen ist. Die Herausgeber hoffen auf diesem Wege, zum Nachahmen anzustiften und die "Fallhöhe von Literatur" zu verringern. Sie wollen zu viel Respekt austreiben und Fingerübungen zum Schreiben anregen.

Philipp Albers und Holm Friebe, "Mimikry", Aufbau-Verlag, 24 Euro.

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