Paritätischer Wohlfahrtsverband: Geplante Zuschussrente geht am Alltag vorbei

Nach Ansicht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands sind die Pläne von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen zu einer steuerfinanzierten Zuschussrente realitätsfern. Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider kritisierte die geforderten Einzahlungszeiträume in die Rentenversicherung.
"Das Hauptproblem liegt darin, dass die Menschen nicht mehr auf ihre 35 Versicherungsjahre kommen heutzutage", sagte Schneider. Bei vielen gebe es vielmehr Phasen der Weiterbildung und des Berufswechsels, der Arbeit und der Arbeitslosigkeit.

"Gleich in zweierlei Weise drollig" sei zudem von der Leyens Forderung nach privater Vorsorge. Dies gehe zum einen "am Alltag der Menschen vorbei": So könne etwa eine alleinerziehende Friseurin mit drei Kindern keine private Vorsorge treffen. Zum anderen werde der Kreis der Berechtigten durch die engen Rahmenbedingungen so klein gehalten, "dass das Ganze nichts kostet", kritisierte Schneider.

Nach Angaben des Hauptgeschäftsführers plant der Paritätische Wohlfahrtsverband ein eigenes Rentenkonzept. Danach sollen die eingezahlten Rentenbeiträge um einen bestimmten Faktor aufgewertet werden, um "tatsächlich Lebensleistung anzuerkennen". Anders als bei von der Leyens Konzept sollten keine Bedarfssätze gelten. Außerdem sei vorgesehen, die "mickrigen Sätze" der Altersgrundsicherung von 364 auf 420 Euro zu erhöhen und Freibeträge zu berücksichtigen: "Wenn jemand geriestert hat, dann soll er was davon behalten dürfen", sagte Schneider.

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