Papier

Luxuriöse Massenware

Von Olga Hochweis · 01.07.2018
Zugegeben: Briefe werden im digitalen Zeitalter immer seltener auf Papier geschrieben. Aber unverzichtbar bleibt es trotzdem. Kaum eine Erfindung begleitet uns so selbstverständlich und nutzbringend durch den Alltag wie das Papier. Und zwar in allen Lebenslagen.
Das Spektrum ist gewaltig: vom Material für Klein und Groß zum Malen, Basteln und Schreiben über Stoff für Verpackungen, Zeitungen und Geldscheine bis hin zum schnöden Toilettenpapier. Die Zivilisation ist schlichtweg undenkbar ohne diese geniale Erfindung. Die weitreichenden Auswirkungen für den Buchdruck und seine Folgen sind ein besonders großes Kapitel. Vom einstigen Luxusartikel hat sich Papier über die Jahrtausende zur Massenware entwickelt. Und das ist heutzutage mittlerweile ein ökologisches Problem. Ganze Wälder fallen der Herstellung von Papier mit dem Rohstoff Holz zum Opfer, auch die Produktion verschlingt viele teure und wertvolle Energien. Papier-Recycling allein scheint nicht zu reichen, dieses Problem zu lösen.
Vor Tausenden von Jahren war das noch anders. Die Erfindung des Papiers geht weit zurück in die Zeiten der frühen Han-Dynastie um 180 Jahre vor Christus. Die Chinesen stellten Papier aus Hanf und später aus Bambusfasern her. Pflanzenfasern waren sehr viel preiswerter als die bis dahin verbreitete Verwendung von Pergament, das aus Tierhäuten gewonnen war. Schnell verbreitete sich das Papier in China, wo das Geheimnis der Papierherstellung bis ins 7. Jahrhundert hinein gewahrt werden konnte. Doch dann haben sich die Araber die Kunst des Papiermachens abgeschaut und um das 12. Jahrhundert herum auch nach Europa gebracht. 1390 wurde in Nürnberg die erste Papiermühle eingerichtet. Bis ins 19. Jahrhundert hinein dienten vor allem Fasern aus Leinen, Hanf und Flachs als Material für Papier.
Die Auflistung von Songs und Liedern über Papier würde, verglichen mit anderen Themen, nicht unbedingt viele Seiten Papier füllen. Aber es ist, rein musikalisch betrachtet, auch kein unbeschriebenes Blatt Papier. Dank sei Papiertigern und artverwandten Inhalten.

Rätsel
Es geht um einen deutschen Schriftsteller und sein Buch, das von der Leidenschaft eines Kindes zum Schreiben erzählt, "Roman einer Passion" heißt der Untertitel. Es geht um die eigene Geschichte des Schriftstellers: einst ein Kind, das lange Zeit nicht gesprochen hat und deswegen seinen eigenen, mühsamen Weg zur Sprache und zum Schreiben fand. Auch die Musik hat in seinem Leben eine wichtige Rolle gespielt. Wer ist dieser Schriftsteller und in welchem Buch erzählt er davon?

Auflösung: "Der Stift und das Papier: Roman einer Passion" von Hanns-Josef Ortheil

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