Papa ist der Beste

Mutter ist die Allerbeste

Donna Reed mit Shelley Fabares in "Mutter ist die Allerbeste".
Donna Reed mit Shelley Fabares in "Mutter ist die Allerbeste". © imago
Von Uwe Golz · 14.05.2017
Heintje hat es den Müttern 1968 ins Buch gesungen: "Mama, du sollst doch nicht um deinen Jungen weinen". Als würden Väter nicht weinen. Aber so ist das mit Müttern. Meist sind sie es, die mit ihren Sprösslingen leiden, die Väter gehen andere Wege. Rollenklischees, die wohl nicht tot zu schlagen sind.
Der deutsche Dichter Friedrich Rückert schrieb seiner "lieben Schwiegertochter Alma" folgende Zeilen (ein Ausschnitt):
Morgenbegrüßerin,
Abendrastversüßerin,
Nachtvorleserin,
Bücheramtsverweserin,
Allzeitunterhalterin,
Gesprächsstoffsentfalterin,
Wunschablauscherin,
Dienstrollentauscherin,
Allesbeschickerin,
Allesüberblickerin,
Allesbestreiterin,
Krankenkostbereiterin,
Festgabebedenkerin
Und damit ist schon einiges gesagt - über Mütter, aber auch Väter. Während der weibliche Teil der Eltern als Trösterin verstanden wird, bleibt der Mann dem Mars verbunden und geht mit seinem Sohn Fußball spielen oder basteln. Aber es sind meist Söhne, die den Müttern besonders zugetan sind. Das Muttersöhnchen ist mehr als sprichwörtlich und ödipale Komplexe sind völlig egal, solange der Bub seine Mama liebt. Schweigen wir an dieser Stelle von Elektra.
Es waren, wie so oft in den modernen Zeiten, die US-Amerikaner, die den Muttertag ins Leben riefen. Das war 1914. Aber wie das so ist, die wirklichen Anfänge liegen im Dunkel der Geschichte. Es waren Muttergöttinnen, die die Erde und die Menschheit gebaren. Und man fand kleine Abbilder, die dies belegen. Heute nennt man diese oft 40.000 Jahre alten Fundstücke in Ermangelung eines anderen Wortes einfach "Venus". Erst mit den Geschlechterkampf und dem Pyrrhussieg der Männer, wurden diese Göttinnen vom Thron gestoßen.
Lange hielten die Frauen still und schwiegen, übten ihre Macht nur am heimischen Herd aus. Erst mit der Entstehung der Frauenbewegung in der Mitte des 19. Jahrhunderts änderte sich dies. 1865 gründete die Amerikanerin Ann Marie Reeves Jarvis die Mütterbewegung Mothers Friendships Day und veranstaltete Muttertage, an denen sich die Mütter über politische und soziale Fragen austauschen konnten.
Der Kommerz kam erst durch ihre Tochter, die Methodistin Anne Marie Jarvis, in den Muttertag. Und wer sich heute für die Abschaffung einsetzen will, der muss einen globalen Kleinkrieg führen. Die Umsätze für die Wirtschaft sind immens und übertreffen oft sogar noch das Weihnachtsgeschäft.
Aber bei aller Geschäftemacherei - natürlich haben Mütter einen Ehrentag verdient. Vielleicht nicht so schwülstig wie er in machen Liedern besungen wird, so schmachtend, dass selbst der größte Schmalztopf schnell überläuft. Moderne Mütter stehen schließlich mit beiden Beinen auf der Erde und wissen sich selbst zu behaupten.
Doch da bist du entgegen mir gekommen,
Und ach! was da in deinem Aug' geschwommen,
Das war die süße, langgesuchte Liebe.
(Heinrich Heine)

Musikalische Histörchen

Seine blauen Augen brachten Frank Sinatra den Spitznamen "Ol' Blue Eyes" ein. 1915 in Hoboken, New Jersey, geboren, starb der Sänger und Entertainer am 14. Mai 1998 an einem Herzinfarkt in Los Angeles.
Mit Songs wie "Strangers in the Night", "New York, New York" und natürlich das von Paul Anka komponierte "My Way" hat er sich seinen Platz im Olymp der Evergreens gesichert. Für seine Rolle in dem Film "Verdammt in alle Ewigkeit" erhielt er einen Oscar und "Der Mann mit dem goldenen Arm" brachte ihm eine weitere Oscarnominierung ein. Mit seinen Freunden Dean Martin, Sammy Davis Jr., Joey Bishop, Peter Lawford und Shirley MacLaine machte er Las Vegas unsicher, gab aber auch umjubelte Konzerte im Sands Hotel.
Sinatras musikalische Karriere begann in der Swing Ära bei den Orchestern von Harry James und Tommy Dorsey. Und seine Radioshow in den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts war ein Straßenfeger. Doch zum Ende des Jahrzehnts begann sein Stern zu sinken. Erst in den 50ern konnte er wieder Fuß fassen und wurde mit Alben wie "Songs for Swingin' Lovers" oder "Only For The Lonely" wieder zum Star. Die 1960er machten Sinatra dann zur Legende und die blieb er bis zu seinem Tod.
Der US-amerikanische Sänger, Schauspieler und Entertainer Frank Sinatra mit seiner Frau Nancy und den Kindern Frank jr. und Nancy.
Frank Sinatra mit seiner Frau Nancy und den Kindern Frank jr. und Nancy.© picture alliance / dpa

Rätsel

Antwort: Folgende Zeilen verfasste Giacomo Girolamo Casanova.
Im nächsten Jahre übergab mich meine Mutter der Pflege Marzias, die ihr verziehen hatte, als sie erfuhr, daß mein Vater ihr versprochen habe, sie niemals zum Auftreten auf der Bühne zu zwingen. Dieses Versprechen geben alle Schauspieler, wenn sie ein Mädchen aus bürgerlichen Familien heiraten; das Versprechen wird aber niemals gehalten, weil ihre Frauen selber sich wohl hüten, auf Einhaltung ihres Wortes zu dringen. Ich war also ein Jahr alt, als mein Vater mich in Venedig zurückließ, um ein Engagement in London anzunehmen. In dieser großen Stadt betrat meine Mutter zum erstenmale die Bühne, und hier brachte sie im Jahre 1727 meinen Bruder Francesco zur Welt, der jetzt als berühmter Schlachtenmaler in Wien lebt, wo er seit 1783 seinem Beruf obliegt.

Wer singt hier was?

Antwort: Gesungen hat Freddy Quinn seinen großen Hit "Junge kommt bald wieder", allerdings in seiner englischer Fassung "I've roamed around".

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