Polizist Oliver von Dobrowolski

Von Kollegen gemobbt

43:46 Minuten
Oliver von Dobrowolski steht mit einem FCK NZS Pullover vor einer Hecke und schaut in die Kamera.
Keinen Bock auf Nazis: Polizist Oliver von Dobrowolski zeigt Haltung. © privat
Oliver von Dobrowolski im Gespräch mit Caro Korneli · 05.06.2022
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Hauptkommissar Oliver von Dobrowolski kritisiert öffentlich Missstände bei der Polizei. Damit hat er sich im Job auch Feinde gemacht und ist an die Grenze seiner Belastbarkeit gestoßen. An seinem Job hält er dennoch fest.
Kriminalhauptkommissar Oliver von Dobrowolski ist Gründer der Initiative “Better Police” , mit der er die Polizei von innen heraus reformieren möchte. Missstände sieht er einige: Racial Profiling, Homophobie und Frauenfeindlichkeit. Auch Polizeigewalt kritisiert Oliver von Dobrowolski und richtet sich gegen Verbindungen der Polizei in die rechtsradikale Szene.

Der Wunsch, Polizist zu werden

Schon in der Kindheit war er polizeibegeistert. Seine ersten Begegnungen mit der Polizei verliefen jedoch eher schwierig. Dann verweigerte er als junger Mann den Kriegsdienst. Später kommt trotzdem wieder auf seinen Berufswunsch aus Kindertagen zurück.
Zuerst wollte er einfach dazu gehören, erinnert er sich im Gespräch. Anerkennung und Karriere waren sein Ziel. Dann fallen ihm jedoch immer wieder Missstände auf, die er nicht ignorieren kann: Angefangen mit einem Kollegen, in einem Pullover einer unter Rechtsradikalen beliebten Marke bis hin zu Racial Profiling und gewalttätigen Kollegen auf Demonstrationen.

An der Grenze der Belastbarkeit

Schließlich geht er an die Öffentlichkeit: Oliver von Dobrowolski hat sich zum Ziel gesetzt, die Polizei von innen heraus besser zu machen. Mit seinem Engagement hat er sich unter Kolleg*innen und Vorgesetzten viele Feinde gemacht und wird offen mit Ablehnung konfrontiert.
Sein Kampf gegen Widerstände hat ihn bis an die Grenze der Belastbarkeit gebracht – trotzdem macht er weiter. Entspannung und Entlastung findet er unter anderem beim Abwaschen.

Wie Verletzungen aus der Kindheit uns prägen

Außerdem in dieser Folge: In unserer Rubrik “Die Antwort” geht es um Verletzungen aus der Kindheit, die selbst nach dem Tod der Eltern nicht heilen.
Psychologin Anne Otto weiß, dass Akzeptanz manchmal der einzige Weg zur Heilung ist - und dass schlechte Erlebnisse manchmal sogar zu Ressourcen werden können.
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