Occupy-Bewegung "ist erst am Anfang"
Zwei Wochen nach der Besetzung des Zuccotti-Parks stieß Susan Bernofsky vor einem Jahr zu den Occupy-Aktivisten in Lower Manhattan. Sie ist davon überzeugt, dass die Protestbewegung langfristig – im Zeitraum von zehn Jahren – Wirkung zeigen wird.
Andreas Müller: Die Besetzung eines öffentlichen Platzes als Kampf gegen die bestehenden Verhältnisse – das hatten die Ägypter im Januar 2011 der Welt vorgemacht – kann zu einem machtvollen Symbol werden. Der Tahrir-Platz von New York heißt Zuccotti Park.
Dort errichteten vor genau einem Jahr, am 17. September 2011, Aktivistinnen und Aktivisten ein Zeltlager.
In New York begrüße ich nun eine Aktivistin der ersten Stunde und sie war auch Übersetzerin dieser Forderungen von Occupy. Susan Bernofsky, schönen guten Tag!
Susan Bernofsky: Guten Morgen!
Müller: Guten Morgen New Yorker Zeit, natürlich! Was denken Sie, wenn Sie das hören, was wir da gerade gehört haben, die Räumung, die da noch mal beschrieben wurde, beziehungsweise wenn Sie an das vergangene Wochenende denken, wo vielleicht gerade mal 300 Menschen angedenk dieses Jahrestages durch Manhattan patrouillierten beziehungsweise ihren Protestmarsch machen: Ist Occupy gescheitert?
Bernofsky: Nein, überhaupt nicht. Also, wir sind, man könnte sagen, erst am Anfang. Etwas, was im Winter geschah. Wir hatten ein Zusammenkommen mit Leuten aus den Protestbewegungen der 60er-Jahre, die haben uns sehr, sehr viel Mut gemacht dadurch, dass sie uns erzählt haben, wie lange das alles dauert, um irgendwas zu bewirken. Sie haben gesagt, dass sie jahrelang gekämpft haben, bevor irgendwelche Wirkungen gezeigt wurden. Also, man muss über zehn Jahre denken und nicht sagen zehn Monate später, ein Jahr später ist noch nicht genug passiert.
Müller: Gehen wir mal zurück zu diesem 17. September 2011, wie war das in den ersten Tagen, was erinnern Sie?
Bernofsky: Ich war an dem Tag nicht dabei, ich kam erst zwei Wochen später dazu, zu den Versammlungen dort. Es waren ... Am Anfang waren nicht so viele dabei, aber das wuchs und wuchs ganz schnell. Also, es hat sich dann herumgesprochen, was dort passiert.
Müller: War Ihnen eigentlich am Anfang klar, was diese Bewegung wollte, oder ging es zunächst einfach mal darum, ein gewisses Unbehagen zu äußern?
Bernofsky: Wir wollten schon etwas Festes. Wir wollten, dass das bestehende politische System geändert wird. Es gab verschiedene Meinungen dazu, was genau, was konkret das bedeutete, aber auf jeden Fall war die Richtung klar. Und ich verstehe nicht, dass immer wieder von Unklarheit gesprochen wird: Wenn man sagt okay, wir sind nicht damit einverstanden, dass Geld in das politische System fließt und dass die Politiker so viel Geld vorab bekommen, also, das ist dann nicht mehr demokratisch, das ist zum Beispiel... Wenn man nicht genau sagt, wie man vorgehen will, um das zu ändern, bedeutet das nicht, dass das eine unklare Forderung ist.
Müller: Eine dieser Kritiken hieß ja auch, die Bewegung habe keine wirkliche Ideologie, eine klar umrissene Forderung, es sei der Protest von gut Situierten, die auf einmal mit dem Problem fertig werden mussten, nach dem Studium keinen Job zu bekommen, was in den USA, wo man nach der Uni erst mal mitunter ein paar Hunderttausend Dollar an Studiumkredit zurückzahlen muss, besonders bitter ist. Was sagen Sie dazu?
Bernofsky: Es waren natürlich sehr viele Leute dabei, die in diese Kategorie fallen. Es waren aber auch ganz andere dabei, es waren Leute dabei, die ihr Haus durch Zwangsvollstreckung verloren haben, es waren Leute dabei, die seit Jahren arbeitslos sind und keine Gelegenheit sehen, keine Möglichkeit sehen, einen Job zu bekommen, weil die Economy bei uns jetzt so schlecht läuft, was auch mit dem Banking-System zu tun hat. Es waren wirklich ganz Verschiedene da, nicht nur die College-Kids.
Müller: Die Bewohner des Camps wurden hart von der Polizei angegangen, es waren die Bilder solcher Übergriffe, die sich plötzlich viral im Internet verbreiteten. Ich kann mich gut an die empörten Kommentare meiner New Yorker Freunde erinnern, die sich auf Facebook äußerten: Die lebten in der Stadt, hatten aber gar nicht mitbekommen, was da unten in Manhattan passierte, bis es dann auf Youtube oder eben Facebook zu sehen war!
Bernofsky: Ja, das ist auch ein Problem. Die Medien bei uns gehören auch alle Konzernen an, und was ausgestrahlt wird im Fernsehen und so, das ist alles ganz schön reguliert. Man muss eine Massenaktion machen, es muss viel Gewalt geben vonseiten der Polizei, dass das überhaupt in die Nachrichten kommt bei uns. Aber durch die Occupy-Bewegung hat sich eine neue Nachrichtenkultur so weiterentwickelt, dass man sich über Facebook informiert, dass man sich über Twitter informiert, dass man nicht nur also Fernseher einschaltet, um zu erfahren, was gerade los ist.
Müller: Würden Sie das auch als einen Erfolg dieser Bewegung verbuchen?
Bernofsky: Allerdings, allerdings. Und auch, dass nicht nur die Leute, die sich als Aktivisten verstehen, dabei waren und sich dafür interessiert haben, sondern auch der Durchschnittsbürger, der sagt okay, mit dem und dem bin ich nicht einverstanden, aber was mache ich, und so. Bei uns waren letztes Jahr allerlei Leute dabei. Leute, die noch nie in ihrem Leben gegen irgendetwas protestiert hatten.
Müller: Vor einem Jahr manifestierte sich der Protest von Occupy Wallstreet mit der Errichtung eines Zeltlagers in New York. Wir sprechen mit Susan Bernofsky, einer Aktivistin der ersten Stunde. Frau Bernofsky, im November 2011 wurde das Camp geräumt. Wie haben Sie das erlebt?
Bernofsky: Das war schrecklich, das war ganz, ganz schrecklich. Es passierte in der Nacht, das heißt, es waren die wenigsten dabei, nur die Leute, die geschlafen haben. Und es wurde deswegen so gemacht, weil drei Wochen davor eine Räumung vorausgesagt, also angekündigt wurde und alle wussten, es wird am nächsten Morgen geräumt, und das hatte zur Folge, dass man zu Tausenden gekommen ist, um das Camp zu unterstützen und ... Ja, also, der Bürgermeister Michael Bloomberg wollte nicht, dass wir das wieder so machen, dass wir verteidigen, also haben sie mitten in der Nacht eine Zwangsräumung mit sehr viel Gewalt gemacht. Und das war schrecklich. Es wurden auch Journalisten verhaftet, die darüber berichten wollten vor Ort und Stelle. Aber ich höre heute in Twitter, dass Journalisten heute schon bei uns schon verhaftet wurden. Und es ist so kurz nach zehn Uhr morgens bei uns, und schon ist das losgegangen.
Müller: Mich irritiert auch diese Reaktion. Also, ich habe es eben gesagt: Gestern gab es einen Gedenkmarsch, angeblich waren es mal gerade 300 Leute, trotzdem gab es ein großes Polizeiaufgebot, zehn Demonstranten wurden verhaftet, das waren also die Zahlen von heute Morgen etwa. Die Bewegung bringt also gar nicht so viele Menschen auf die Straße im Moment, aber das System scheint dennoch nervös zu sein und reagiert entsprechend harsch. Woran liegt das?
Bernofsky: Meiner Meinung nach – und das ist nur eine Meinung – gehört das zu einer Strategie, den Durchschnittsbürger davon abzubringen, mitzumachen. Und deswegen wird seit Monaten schon, also bei jeder, bei der kleinsten Aktion sehr, sehr viel Polizei im Einsatz da hingeschickt. Und der Durchschnittsmensch hat keine Lust, verhaftet zu werden, auf der Straße von der Polizei verprügelt zu werden.
Müller: Weil man in den USA dann schnell mal drei Tage verschwindet im Gefängnis.
Bernofsky: Ja, ja, das ist alles äußerst unangenehm. Und ich glaube, man will den Leuten Angst machen, mitzumachen, und die Bewegung dadurch schwächen. Und das ist eine sehr gute Strategie, die gut funktioniert.
Müller: Hat Occupy dennoch eine Zukunft? Sie haben eben die Aktivisten der Bürgerrechtsbewegung erwähnt, die Ihnen gesagt hat, man brauche einen langen Atem. Trotzdem, hat Occupy eine Zukunft?
Bernofsky: Allerdings. Also, Occupy arbeitet weiter noch. Aber so, als Antwort auf diese Strategie der Massenverhaftung: Es gibt jetzt ... Es ist sehr selten, dass man in der großen Bewegung sehr viel macht. Aber es sind jetzt, viele kleine Mini-Occupys haben sich gebildet, viele kleine Bewegungen, die weiterhin tätig sind und die sehr viel erreichen. Also, es gibt Occupy the Pipeline, also, eine Gruppe, die dagegen arbeitet, dass eine neue Erdgas-Pipeline durch Manhattan jetzt gebaut wird.
Es gibt Debt Resistance, also Widerstand gegen die Verschuldung, das ist eine Gruppe; es gibt Leute, die gegen die National Defense Authorization Act protestieren, Chris Hedges, der Journalist, hat jetzt einen Prozess eingereicht gegen die Regierung deswegen. Also, es gibt viele, viele kleine Occupys, die weiterhin tätig sind, auch in den Stadtgebieten. Occupy Sunset Park und so weiter.
Müller: Susan Bernofsky, vielen Dank! Sie ist Occupy-Wallstreet-Aktivistin der ersten Stunde, vor einem Jahr wurde in New York das weltweit erste Occupy-Camp errichtet. Schönen Tag noch!
Bernofsky: Ihnen auch, danke fürs Gespräch!
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Dort errichteten vor genau einem Jahr, am 17. September 2011, Aktivistinnen und Aktivisten ein Zeltlager.
In New York begrüße ich nun eine Aktivistin der ersten Stunde und sie war auch Übersetzerin dieser Forderungen von Occupy. Susan Bernofsky, schönen guten Tag!
Susan Bernofsky: Guten Morgen!
Müller: Guten Morgen New Yorker Zeit, natürlich! Was denken Sie, wenn Sie das hören, was wir da gerade gehört haben, die Räumung, die da noch mal beschrieben wurde, beziehungsweise wenn Sie an das vergangene Wochenende denken, wo vielleicht gerade mal 300 Menschen angedenk dieses Jahrestages durch Manhattan patrouillierten beziehungsweise ihren Protestmarsch machen: Ist Occupy gescheitert?
Bernofsky: Nein, überhaupt nicht. Also, wir sind, man könnte sagen, erst am Anfang. Etwas, was im Winter geschah. Wir hatten ein Zusammenkommen mit Leuten aus den Protestbewegungen der 60er-Jahre, die haben uns sehr, sehr viel Mut gemacht dadurch, dass sie uns erzählt haben, wie lange das alles dauert, um irgendwas zu bewirken. Sie haben gesagt, dass sie jahrelang gekämpft haben, bevor irgendwelche Wirkungen gezeigt wurden. Also, man muss über zehn Jahre denken und nicht sagen zehn Monate später, ein Jahr später ist noch nicht genug passiert.
Müller: Gehen wir mal zurück zu diesem 17. September 2011, wie war das in den ersten Tagen, was erinnern Sie?
Bernofsky: Ich war an dem Tag nicht dabei, ich kam erst zwei Wochen später dazu, zu den Versammlungen dort. Es waren ... Am Anfang waren nicht so viele dabei, aber das wuchs und wuchs ganz schnell. Also, es hat sich dann herumgesprochen, was dort passiert.
Müller: War Ihnen eigentlich am Anfang klar, was diese Bewegung wollte, oder ging es zunächst einfach mal darum, ein gewisses Unbehagen zu äußern?
Bernofsky: Wir wollten schon etwas Festes. Wir wollten, dass das bestehende politische System geändert wird. Es gab verschiedene Meinungen dazu, was genau, was konkret das bedeutete, aber auf jeden Fall war die Richtung klar. Und ich verstehe nicht, dass immer wieder von Unklarheit gesprochen wird: Wenn man sagt okay, wir sind nicht damit einverstanden, dass Geld in das politische System fließt und dass die Politiker so viel Geld vorab bekommen, also, das ist dann nicht mehr demokratisch, das ist zum Beispiel... Wenn man nicht genau sagt, wie man vorgehen will, um das zu ändern, bedeutet das nicht, dass das eine unklare Forderung ist.
Müller: Eine dieser Kritiken hieß ja auch, die Bewegung habe keine wirkliche Ideologie, eine klar umrissene Forderung, es sei der Protest von gut Situierten, die auf einmal mit dem Problem fertig werden mussten, nach dem Studium keinen Job zu bekommen, was in den USA, wo man nach der Uni erst mal mitunter ein paar Hunderttausend Dollar an Studiumkredit zurückzahlen muss, besonders bitter ist. Was sagen Sie dazu?
Bernofsky: Es waren natürlich sehr viele Leute dabei, die in diese Kategorie fallen. Es waren aber auch ganz andere dabei, es waren Leute dabei, die ihr Haus durch Zwangsvollstreckung verloren haben, es waren Leute dabei, die seit Jahren arbeitslos sind und keine Gelegenheit sehen, keine Möglichkeit sehen, einen Job zu bekommen, weil die Economy bei uns jetzt so schlecht läuft, was auch mit dem Banking-System zu tun hat. Es waren wirklich ganz Verschiedene da, nicht nur die College-Kids.
Müller: Die Bewohner des Camps wurden hart von der Polizei angegangen, es waren die Bilder solcher Übergriffe, die sich plötzlich viral im Internet verbreiteten. Ich kann mich gut an die empörten Kommentare meiner New Yorker Freunde erinnern, die sich auf Facebook äußerten: Die lebten in der Stadt, hatten aber gar nicht mitbekommen, was da unten in Manhattan passierte, bis es dann auf Youtube oder eben Facebook zu sehen war!
Bernofsky: Ja, das ist auch ein Problem. Die Medien bei uns gehören auch alle Konzernen an, und was ausgestrahlt wird im Fernsehen und so, das ist alles ganz schön reguliert. Man muss eine Massenaktion machen, es muss viel Gewalt geben vonseiten der Polizei, dass das überhaupt in die Nachrichten kommt bei uns. Aber durch die Occupy-Bewegung hat sich eine neue Nachrichtenkultur so weiterentwickelt, dass man sich über Facebook informiert, dass man sich über Twitter informiert, dass man nicht nur also Fernseher einschaltet, um zu erfahren, was gerade los ist.
Müller: Würden Sie das auch als einen Erfolg dieser Bewegung verbuchen?
Bernofsky: Allerdings, allerdings. Und auch, dass nicht nur die Leute, die sich als Aktivisten verstehen, dabei waren und sich dafür interessiert haben, sondern auch der Durchschnittsbürger, der sagt okay, mit dem und dem bin ich nicht einverstanden, aber was mache ich, und so. Bei uns waren letztes Jahr allerlei Leute dabei. Leute, die noch nie in ihrem Leben gegen irgendetwas protestiert hatten.
Müller: Vor einem Jahr manifestierte sich der Protest von Occupy Wallstreet mit der Errichtung eines Zeltlagers in New York. Wir sprechen mit Susan Bernofsky, einer Aktivistin der ersten Stunde. Frau Bernofsky, im November 2011 wurde das Camp geräumt. Wie haben Sie das erlebt?
Bernofsky: Das war schrecklich, das war ganz, ganz schrecklich. Es passierte in der Nacht, das heißt, es waren die wenigsten dabei, nur die Leute, die geschlafen haben. Und es wurde deswegen so gemacht, weil drei Wochen davor eine Räumung vorausgesagt, also angekündigt wurde und alle wussten, es wird am nächsten Morgen geräumt, und das hatte zur Folge, dass man zu Tausenden gekommen ist, um das Camp zu unterstützen und ... Ja, also, der Bürgermeister Michael Bloomberg wollte nicht, dass wir das wieder so machen, dass wir verteidigen, also haben sie mitten in der Nacht eine Zwangsräumung mit sehr viel Gewalt gemacht. Und das war schrecklich. Es wurden auch Journalisten verhaftet, die darüber berichten wollten vor Ort und Stelle. Aber ich höre heute in Twitter, dass Journalisten heute schon bei uns schon verhaftet wurden. Und es ist so kurz nach zehn Uhr morgens bei uns, und schon ist das losgegangen.
Müller: Mich irritiert auch diese Reaktion. Also, ich habe es eben gesagt: Gestern gab es einen Gedenkmarsch, angeblich waren es mal gerade 300 Leute, trotzdem gab es ein großes Polizeiaufgebot, zehn Demonstranten wurden verhaftet, das waren also die Zahlen von heute Morgen etwa. Die Bewegung bringt also gar nicht so viele Menschen auf die Straße im Moment, aber das System scheint dennoch nervös zu sein und reagiert entsprechend harsch. Woran liegt das?
Bernofsky: Meiner Meinung nach – und das ist nur eine Meinung – gehört das zu einer Strategie, den Durchschnittsbürger davon abzubringen, mitzumachen. Und deswegen wird seit Monaten schon, also bei jeder, bei der kleinsten Aktion sehr, sehr viel Polizei im Einsatz da hingeschickt. Und der Durchschnittsmensch hat keine Lust, verhaftet zu werden, auf der Straße von der Polizei verprügelt zu werden.
Müller: Weil man in den USA dann schnell mal drei Tage verschwindet im Gefängnis.
Bernofsky: Ja, ja, das ist alles äußerst unangenehm. Und ich glaube, man will den Leuten Angst machen, mitzumachen, und die Bewegung dadurch schwächen. Und das ist eine sehr gute Strategie, die gut funktioniert.
Müller: Hat Occupy dennoch eine Zukunft? Sie haben eben die Aktivisten der Bürgerrechtsbewegung erwähnt, die Ihnen gesagt hat, man brauche einen langen Atem. Trotzdem, hat Occupy eine Zukunft?
Bernofsky: Allerdings. Also, Occupy arbeitet weiter noch. Aber so, als Antwort auf diese Strategie der Massenverhaftung: Es gibt jetzt ... Es ist sehr selten, dass man in der großen Bewegung sehr viel macht. Aber es sind jetzt, viele kleine Mini-Occupys haben sich gebildet, viele kleine Bewegungen, die weiterhin tätig sind und die sehr viel erreichen. Also, es gibt Occupy the Pipeline, also, eine Gruppe, die dagegen arbeitet, dass eine neue Erdgas-Pipeline durch Manhattan jetzt gebaut wird.
Es gibt Debt Resistance, also Widerstand gegen die Verschuldung, das ist eine Gruppe; es gibt Leute, die gegen die National Defense Authorization Act protestieren, Chris Hedges, der Journalist, hat jetzt einen Prozess eingereicht gegen die Regierung deswegen. Also, es gibt viele, viele kleine Occupys, die weiterhin tätig sind, auch in den Stadtgebieten. Occupy Sunset Park und so weiter.
Müller: Susan Bernofsky, vielen Dank! Sie ist Occupy-Wallstreet-Aktivistin der ersten Stunde, vor einem Jahr wurde in New York das weltweit erste Occupy-Camp errichtet. Schönen Tag noch!
Bernofsky: Ihnen auch, danke fürs Gespräch!
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.