Nur ein Katzensprung

Von Uta Rüenauver · 12.04.2011
Tiere sind der Menschen beste Freunde und ärgste Feinde. Mit vielen Tieren teilt der Mensch 80 oder gar 90 Prozent der Gene, und doch sind diese Geschöpfe unübersehbar anders als er: Tiere sind dem Menschen nah und fern zugleich. Diese Ambivalenz macht sie zu perfekten Protagonisten für die Literatur.
Früher, in den Fabeln der Antike und der Aufklärung, war das Schaf dumm, war der Fuchs schlau, die Ameise fleißig. Heute betätigt sich im Krimi "Glennkill' von Leonie Swann ein Schaf in bester Sherlock-Holmes-Manier als Detektiv und sucht den Mörder des Hirten.

Karen Duve und Yann Martel erblicken in Tieren Lebewesen, die Respekt und Mitgefühl verdienen, und Marion Poschmann entdeckt im Hund, dem treuen Gefährten, den Führer in eine andere Welt.

Viele Tierarten mögen derzeit vom Aussterben bedroht sein, doch in der Literatur muss man um sie nicht fürchten. Dort feiern sie eine erstaunliche Renaissance.

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