"Nirgends, Geliebte, wird Welt sein, als innen"

Eine Sendung von Uta Rüenauver und Jörg Plath |
Januar 1910: Rainer Maria Rilke vollendet seinen einzigen Roman "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge". "Paris ist schwer", findet Malte. Seine Verse zerfallen in der fremden, großen Stadt, er durchlebt furchtbare Ängste und findet schließlich zu einem neuen Schreiben.
Für Malte und für Rilke ist Paris eine zentrale Station. Doch der Dichter bleibt der "Unstäteste", er wechselt beständig die Aufenthaltsorte, bis seine Heimatsuche 1922 erneut durch die Kunst ein Ende findet: Rilke überwältigt auf dem abgelegenen Schloss Muzot ein tagelanger "Sturm". In wenigen Tagen schreibt er fast alle "Sonette an Orpheus" nieder und vollendet den umfangreichen, Jahre zuvor abgebrochenen Zyklus der "Duineser Elegien". Rilke erdichtet sich am Walliser Rückzugsort einen "Weltinnenraum". Leben und Werk des bis heute einflussreichen Dichters sind durch eine radikale ästhetische Konzeption miteinander verwoben.

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