Neues Album von Hubert von Goisern

Alpenrocker mit dem Nashville-Sound

Der Musiker Hubert von Goisern tritt am 10.10.2014 in München bei einer Fernseh-Gala auf.
Voll in seinem Element:der Musiker Hubert von Goisern am Akkordeon © picture alliance / dpa
Hubert von Goisern im Gespräch mit Carsten Beyer · 20.05.2015
Der österreichische Musiker Hubert von Goisern war in der amerikanischen Hochburg des US-Country, in Nashville. Die Musikindustrie hat ihn dort eher abgestoßen, dennoch hat ihn die USA-Reise zu seinem neuen Album "Federn" inspiriert.
Hubert Achleitner, besser bekannt als Hubert von Goisern, ist seit 25 Jahren in der Musikwelt unterwegs. Er ist Volksmusikerneuerer, Tausendsassa und Alpenrocker genannt worden, aber auch Querulant. Unbestritten jedoch ist, dass der Österreicher es immer geschafft hat, sein Publikum zu begeistern.
Auch sein neues Album "Federn" hat einiges zu bieten. So sind die Vielfarbigkeit und die flirrende Energie von New Orleans zu hören, aber auch das spezielle Südstaatengefühl.
Ein Land geprägt von Angst
Der erste Song auf der neuen Platte heißt "Snowdown", der sich als Anklage auf die westliche Welt verstehen lässt. Bereits 1994 hat Hubert von Goisern die USA kurz bereist und Konzerte in Texas und New York gegeben. Schon damals habe er im Süden und im Mittleren Westen eine unvorstellbare Armut gesehen.
"Wo man sich denkt, Amerika ein reiches Land, schöpfen aus dem Vollen. Aber da gibt es sehr, sehr viele Verlierer. Und die prägen die Grundstimmung in diesem Land und die ist eine von Ignoranz und auch Angst."
Scharfe Kritik an Musikindustrie in Nashville
Seine Eindrücke über Nashville fasst von Goisern mit den Worten zusammen, das sei mehr ein industrieller Standort, wo die Musiker für Geld Gewehr bei Fuß stehen. "Ich empfand es so schlimm. Nicht jeder ist so, aber die meisten sind dort so."
In den Clubs würden sich von Mittags bis in die Nacht hinein im Stundentakt die Acts abwechseln, die alle gleich klingen, so von Goisern. Alle würden nur versuchen, einen Plattenvertrag zu bekommen.
Was dort auch möglich sei, weil es dort sehr viele Studios gibt. "Da rattert es runter das Geld und rein. Die Kreativität bleibt total auf der Strecke. Man macht das, was ankommt. Man produziert auf Teufel komm raus. Und wenn du genug Geld hast, dann spielen dir die jeden Scheiß."

Das allerdings wollte von Goisern nicht. Er wollte sich die Zuneigung nicht erkaufen.
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