Neuer Verlag

Betreutes Self-Publishing

Bücherstapel liegen auf einem Verkaufstisch.
Felix Grisebach und Klaus Fuereder wollen nicht mit Masse Kasse machen, sondern hoffen auf finanziellen Erfolg mit ausgewählten Bestseller-Autoren. © dpa / picture alliance / Roland Weihrauch
Moderation: Andrea Gerk · 04.09.2014
Manche mögen Felix Grisebach und Klaus Fuereder für verrückt halten. Die beiden frisch gebackenen Verlagsgründer wollen nur eine Handvoll Bücher pro Jahr herausbringen - und durch ausgeklügeltes Marketing den Großen Paroli bieten.
Buchhandel und Verlage stöhnen, weil angeblich immer weniger gelesen wird. Da wundert man sich über jeden, der neu auf die literarischen Bühne tritt. Felix Grisebach und Klaus Fuereder wagen diesen Schritt . "Eder & Bach" heißt ihr frisch geschlüpfter Verlag, dessen erste Publikation in dieser Woche erscheint: "Still", ein Thriller von Zoran Drvenkar.
Was wollen die beiden anders machen? Grisebach, erfahrener Literaturagent, und Füreder, ehemals zuständig für die "Süddeutsche Zeitung-Bibliothek", sehen ihren Verlag als eine Art betreutes Self-Publishing, wollen nur eine Handvoll Bücher pro Jahr herausbringen und sind davon überzeugt, sich damit finanziell über Wasser halten zu können: Es sollen zunächst nur Werke bereits etablierter und erfolgreicher Autoren sein, die "durchaus nicht immer glücklich" mit ihren bisherigen Verlagen sind. Das ermögliche ihnen, die Autoren intensiver zu betreuen und wesentlich mehr ins Marketing zu stecken als große Verlag, sagt Grisebach. So konnten die Jung-Verleger beispielsweise Christoph-Maria Herbst als Sprecher für die Audiobook-Version von "Still" und für den Werbetrailer gewinnen.
Amazon die Stirn bieten
Ihren neuen Verlag begreifen die beiden Davids Grisebach und Fuereder jedoch auch als Chance, im Schulterschluss mit anderen Verlagen, dem Goliath Amazon die Stirn zu bieten: sogenannte Ebooks-Bundles mit Code sollen den Buchkäufern das kostenlose Herunterladen der Ebook-Version ermöglichen. Derzeit werde diese Innovation jedoch noch durch die Finanz-Bürokratie verhindert, da für Ebooks und für Bücher verschiedene Mehrwertsteuer-Sätze gelten.
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