Neuer Glaube, neues Glück?

Von Marlene Halser und Lea Hampel · 11.02.2012
Cat Stevens hat es getan, Heinrich Heine, Marilyn Monroe und viele andere: Sie haben das Bekenntnis gewechselt, sind von einer Religion zur anderen konvertiert. Wenn Konversionen bekannt werden, erregen sie oft Aufsehen. Genaue Zahlen gibt es auch kaum, nur Schätzungen.
Katrin sitzt in ihrer Wohnung in München Neuperlach auf der Couch und übt das Lesen aus der Thora, auf Hebräisch. Die 28-Jährige mit dem langen braunen Haar ist gerade dabei, zum Judentum zu konvertieren. Ihr jüdischer Mann unterstützt sie dabei:

"Ich hab immer schon an Gott geglaubt. Allerdings, als ich dann älter wurde, kamen bei mir immer mehr Zweifel auf, an der Art und Weise, wie Heilige verehrt werden in der katholischen Kirche. Und ich hab mich auch nicht so wirklich wohlgefühlt in der Kirche und bin immer weniger hingegangen. Meistens dann zu Weihnachten, oder Ostern. Hauptsächlich, weil die ganze Familie hingegangen ist, nicht mehr aus eigener Überzeugung."

Nasim ist schon lange konvertiert. Die 35-Jährige, mit dunklen, zusammengebundenen Haaren und hellen Augen lebt in einem kleinen Ort nahe Schweinfurt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern. Vor über zehn Jahren hat sie sich in der evangelischen Kirche taufen lassen. Auch sie hat sich in ihrer ursprünglichen Religion, in ihrem Fall dem Islam, nicht wohlgefühlt:

"Ich hatte bei jeder Kleinigkeit, bei jedem kleinen Fehler, wo man heute sagen würde "Das ist ja lächerlich" hatte ich dann Angst, ich habe gesündigt und würde dafür irgendeine Strafe bekommen."

Während Nasim unter zu vielen Regeln litt, fehlten sie Lamia. Die 26-Jährige ist in einer katholischen Familie aufgewachsen. Nicht übermäßig gläubig. So wie die meisten Deutschen: Man ging an den religiösen Feiertagen zusammen in die Kirche. Lange Jahre war Tanzen Lamias große Leidenschaft. Doch mit ihren Tanzpartnern hat sie nicht nur gute Erfahrungen gemacht:

"Ich hab mich da so verhalten, oder irgendwas gemacht, was ich aber selber nicht mochte. Zum Beispiel einfach mal Alkohol trinken, neh, so was zum Beispiel, oder, am nächsten Tag hab ich in den Spiegel gekuckt und gedacht: Blöd seh ich jetzt sowieso aus, ich hab einen Kater, ich bin unausgeschlafen, krieg noch Pickel. Ich weiß nicht mehr, von wem die Handynummer in meinem Handy ist und äh ja, weiß sowieso nicht, wie, sag ich jetzt mal, billig ich mich hingegeben hab gestern Abend der Gesellschaft, wie ich mich affig präsentiert hab, oder so."

Vor einem Jahr dann konvertierte Lamia auf der Suche nach Halt und Regeln zum Islam. Sie nahm einen neuen Namen an und zog von ihrer Heimatstadt nach Düsseldorf. Sie begann ein völlig neues Leben.

Seit es Religion gibt, gibt es auch Menschen, die die Religion wechseln. Waren es früher, im Altertum und auch noch im Mittelalter, meist ganze Völker, die beispielsweise für einen neuen Herrscher eine neue Religion annahmen, ist die Konversion heute meist ein individueller Prozess. Die Kulturwissenschaftlerin Monika Wohlrab-Sahr von der Universität Leipzig befasst sich seit Jahren mit dem Phänomen. Konversion definiert sie zunächst als einen Wechsel der Mitgliedschaft in einer Religionsgemeinschaft:

"Damit verbunden ist aber ein zweiter Vorgang, nämlich eine Veränderung, die in der Identität der Person besteht, also ein persönlicher Prozess, der mit diesem Mitgliedschaftswechsel verbunden ist, der zu einer neuen Selbstdefinition der Person führt, der zu einem Wechsel der sozialen Bezüge führt, zu einem Wechsel der Freundschaftskreise."

Forscherin Wohlrab-Sahr hat bei ihren Untersuchungen über Konvertiten in Deutschland und den USA herausgefunden, dass Menschen häufig dann konvertieren, wenn sie einen andersgläubigen Menschen kennenlernen. Soziale Bezüge sind ein Hauptauslöser. Ein zweiter wichtiger Grund sind persönliche Krisen. Davon berichtet auch Katrin, die zum Judentum konvertiert:

"Also der große Auslöser für mich, warum ich tatsächlich eine Religionsgemeinschaft brauche, eine Religion mit Gebeten, das war eben der Tod meiner Freundin, als es mich so wahnsinnig getröstet hat, dass mein Mann aus dem Siddur für mich ein Gebet aufgesprochen hat. Das Kaddisch, das Totengebet hat er für meine Freundin gesagt und das hat mich wahnsinnig getröstet, denn der Tod eines geliebten Menschen hinterlässt einen so machtlos."

Nicht nur die Gründe, die Menschen zur Konversion bewegen, ähneln sich, sondern auch die Art, wie Konvertiten aller Konfessionen über dieses für sie sehr prägende Ereignis berichten.

"Es gibt einen Soziologen, Thomas Luckmann, der von der Konversionserzählung als einer Gattung gesprochen hat, dass es eine bestimmte Form der Darstellung der eigenen Lebensgeschichte gibt, bei der die Konversion eine ganz bestimmte Rolle bekommt, wo sozusagen das eigene Leben in einer Dreiteilung erzählt wird, also eine krisenhafte Zeit vor der Konversion, dann die Konversion, die gewissermaßen das Ganze erschüttert und alles verändert, und dann die Zeit nach der Konversion, die das Ganze in ein neues Licht rückt."

Weil Konvertiten nur im Nachhinein von ihrem Übertritt in eine andere Religion berichten können, wird dieser - trotz aller biografischen Brüche - zur logisch aufeinanderfolgenden Erzählung: derzufolge deutete schon lange vor dem eigentlichen Glaubenswechsel vieles in die Richtung der neuen Religion.

"Ja gut, ich hatte immer diese innerliche Nähe zu Jesus selbst. Das Christliche war mir schon immer sehr sympathisch. Dann entscheidend war eben auch im Religionsunterricht die Begegnung mit Martin Luther, wo ich mir dachte: aha."

Lange wusste Nasim nicht, dass überhaupt die Möglichkeit besteht, die Religion zu wechseln. Noch heute, wenn sie davon erzählt, lacht sie selbst darüber. Sie sitzt auf ihrer Couch im großen, sonnigen und bunt eingerichteten Wohnzimmer im Dorf nahe Schweinfurt, ihr Mann mäht draußen den Rasen und ihre Kinder spielen nebenan. Das hätte sie sich wohl nicht träumen lassen, während ihrer Kindheit im Iran und auch später, als ihre Mutter mit ihr nach Deutschland ging. Erst als sie mit 21 Jahren von zu Hause auszog - weg von der sehr gläubigen und strengen Mutter - ging sie ihrer Schwäche für Jesus und Luther nach. Sie studierte aus Interesse Religionspädagogik und lernte ihren späteren Mann kennen. Zwei Jahre später konvertierte sie vom Islam zum evangelischen Glauben. Ihr Studium war ihre Vorbereitung. Ganz anders als bei Lamia, die einer spontanen Eingebung folgte:

"Ich bin eines Tages eben von der Arbeit losgegangen, in die Stadt und hab mir einen Koran gekauft. Da hab ich irgendwie so einen Drang verspürt. Ich muss jetzt irgendwie im Koran lesen. Ich möchte das. Und dann hab ich mir den gekauft und auch angefangen, jeden Tag darin zu lesen und das hat mich schon sehr ergriffen. Das kam mir irgendwie so wahr vor, alles, was da steht. Also solche Gefühle hatte ich bei der Bibel früher nicht, wenn ich da mal ab und zu gelesen hab, dass das wirklich irgendwie die Worte Gottes sind und dass ich das jetzt nicht mehr leugnen kann, was ich gelesen habe."

Bald nach ihren ersten Koranlektüren begann Lamia sich nach den islamischen Vorschriften zu bedecken. Heute hat sie eine ganze Kollektion an bunten Kopftüchern, die sie gerne mit langen, weiten Kleidern, Tuniken und Mänteln kombiniert. Auch die arabischen Gebete kann sie schon sehr flüssig sprechen. Um sicher zu gehen, dass sie ihren Gebetsteppich in ihrer kleinen Dachgeschosswohnung in der richtigen Himmelsrichtung ausrollt, hat sie sich zur Sicherheit einen kleinen Pfeil mit Bleistift aufs Parkett gemalt.

Katrin kam über ihren Mann zum Judentum. Das Thema Religion spielte bei den beiden anfangs gar keine Rolle. Sie lernten sich beim Karaokesingen in einem Irish-Pub kennen und verliebten sich. Doch irgendwann begann Katrin, der Religion schon immer wichtig war, sich mehr und mehr mit der Religion ihres Mannes, dem Judentum, zu beschäftigen. Sie begleitete die Familie in die Synagoge und nahm am freitäglichen Kiddusch teil. Ein typischer Fall, wie Wissenschaftlerin Wohlrab-Sahr erklärt:

"Konversion und Heirat, Partnerschaft ist in vielen Fällen eng verbunden. Und egal in welche Religion Sie schauen, sind jedenfalls in Europa und den Vereinigten Staaten Frauen die aktiveren. Insofern haben Sie auch unter den Konvertiten, egal wohin Sie schauen, mehr Frauen, weil der ganze religiöse Bereich sehr viel stärker von Frauen dominiert ist. Und insofern kann man schon gesichert sagen, dass das eine Frauenangelegenheit ist in vielen Fällen, aber nicht ausschließlich."

Auch wenn das Klischee in vielen Köpfen steckt: Junge Männer, die zum Islam konvertieren und sich dann stark radikalisieren, sind also eher eine Ausnahmeerscheinung.
Der Übertritt in die drei Buchreligionen Christentum, Judentum und Islam verläuft ganz unterschiedlich. Das fängt schon damit an, dass Christentum und Islam missionierende Religionen sind - sie werben teilweise aktiv um neue Gläubige. Im Judentum ist das nicht der Fall. Ganz grob lassen sich die Bedingungen einer Konversion in den drei monotheistischen Religionen so beschreiben:

Das Judentum macht es einem schwer. Drei Mal weist der Rabbiner den Kandidaten ab. Dann folgt der sogenannte Giur-Kurs. Dauer: mehrere Jahre, je nachdem, was der Rabbiner sagt. Veranstaltung: das Beit Din, das jüdische Gemeindegericht entscheidet. Es folgt das Ritualbad, die sogenannte Mikwe. Bei Männern gehört außerdem die Beschneidung zum Übertritt.

Wer zum Christentum konvertieren will, muss mit dem Pfarrer sprechen. Verpflichtende Kurse gibt es nicht. Dauer: bis die Kirche einen Tauftermin frei hat. Veranstaltung: Gottesdienst mit Taufspruch, einer kleinen Zeremonie und Taufwasser zumindest auf den Kopf.

Als Muslim gilt, wer drei Mal vor Zeugen das Glaubensbekenntnis auf Arabisch aufgesagt hat und sich damit zu Allah sowie zu seinem Gesandten Mohammed bekennt. Dauer: alles in allem etwa eine halbe Stunde. Veranstaltung: gemeinsames Gebet mit den neuen Glaubensbrüdern beziehungsweise -schwestern.

Haben sie die entsprechenden Rituale hinter sich gebracht, sind Konvertiten meist sehr streng bei der Einhaltung der religiösen Regeln. Das finden nicht nur areligiöse Menschen, sondern oft auch Mitglieder der neuen Religion befremdlich.

Wohlrab-Sahr: "Also zum einen hat es etwas damit zu tun, dass man ja selber tatsächlich was hinter sich lassen will in seinem eigenen Leben, womit es ein Problem gab. Dass man sich etwas neu aneignen muss, dass man auch überzeugt ist von dem, was man sich da neu aneignet. Und ich glaub dass da mit einer gewissen Zwangsläufigkeit so ein Übertreiben in Anführungszeichen verbunden ist, was dann aber im Lauf der Zeit auch durchaus sich wieder ausbalanciert.

Aber ich glaub schon, dass die Konvertitenreligiosität eine andere ist als die Religiosität von einem Menschen, der mit einer Religion als ein selbstverständlicher Teil des eigenen Alltags aufwächst, und eben mit den ganzen Grautönen, die es da gibt, mit den ganzen Kompromissen, die eigentlich zu allen Religionen dazugehören, mit den Abwägungen, dass es doch Unterschiede gibt, die sich dann auch nivellieren können, die man aber doch bemerken kann."

In einen neuen Glauben einzutreten, hat viel mit der Hoffnung auf Gemeinschaft zu tun. Katrin hat sich dem Glauben ihres jüdischen Mannes angeschlossen - und damit einer neuen Familie:

"Wir haben jeden Freitag unseren Kiddusch. Das ist schon Ritual. Das hat gleichzeitig einen religiösen Hintergrund, auf der anderen Seite ist es aber auch ein guter Grund, dass die ganze Familie einmal in der Woche zusammen kommt. Aber es verbindet uns nun mal. Das Judentum hat aber nicht nur eine religiöse Rolle in der Familie, sondern eben auch diese Identifikation, diese Identität."

Auch Lamia fand in der Gemeinschaft etwas für sie sehr Wertvolles:

"Ganz viel Liebe erst mal von anderen Gläubigen. Ich meine, ich habe in der Familie zwar auch Liebe bekommen und auch viele Freunde, die mich mögen, aber da ist was Wahres dran, dass wir Moslems gegenseitig eine Verbundenheit und Liebe im Herzen haben, die man spüren kann, die sonst wirklich nicht da ist. Das ist tatsächlich so. Das ist ein ganz großer Segen, ein ganz großes Geschenk, dass man wirklich Geschwister gefunden hat.

Es war mehr so ein Gefühl, und diesem Gefühl bin ich gefolgt. Es war so dieses Gefühl: Du willst Jesu Jünger sein, Du willst zu seiner Bande quasi gehören, Du willst zu der Gruppe dazugehören, weil die zu Dir gut passen. Und so mit der Zeit habe ich dann die Feinheiten reflektiert."

Viele Konvertiten treten, so wie Nasim, aus einem Gefühl heraus einem anderen Glauben bei. Die Tragweite ihrer Entscheidung wird ihnen oft erst Jahre später klar, bereits beim Übertritt erfahren sie jedoch zum Teil heftige Reaktionen ihres Umfeldes. Lamias Eltern zum Beispiel verbanden den Islam sofort mit den üblichen, Angst einflößenden Klischees: Gewalt, Terrorismus und Frauenunterdrückung. Sie fürchteten vor allem, Lamia könne einen muslimischen Mann heiraten, der sie schlecht behandelt.

Nasim hat vorher nicht mit ihrer Mutter über die Konversion gesprochen. Für ihre meisten deutschen Freunde war es eine Selbstverständlichkeit - nicht zuletzt, weil sie Nasim aus dem evangelischen Theologiestudium kannten.

Bei Katrin war es vor allem ihre Großmutter, die Bedenken hatte, dass Katrin in eine ultra-orthodoxe jüdische Familie einheiraten und dort unterdrückt werden könnte. Mittlerweile hat die Großmutter aber längst Katrins Mann und dessen Familie kennengelernt. Jetzt kocht sie kein Schwein mehr, wenn sie weiß, dass Katrin zu Besuch kommt und versucht sich nach Möglichkeit an die Kaschrut-Regeln, also die religiösen Vorschriften zu halten.

Für die meisten Konvertiten ist der Religionswechsel ein einschneidendes Erlebnis, das alles verändert. Je weniger die Religion, zu der sie wechseln, in einer Gesellschaft anerkannt ist, umso schwerwiegender ist auch die Veränderung, die damit einhergeht.

Wohlrab-Sahr: "Wenn wir Judentum, Islam, Katholizismus, Protestantismus nehmen, sind es nicht gleich wahrscheinliche Schubladen, die gewählt werden, sondern diese Religionen haben eine sehr verschiedene Konnotation, eine sehr verschiedene Bedeutung in dem, wie sie wahrgenommen werden. Und wir haben ein Bild vom Islam, was also mindestens seit dem 11. September sehr stark verbunden wird mit Unterdrückung von Frauen, mit Islamismus, also mit politischem Islam, mit Fundamentalismus, mit Gewaltbereitschaft und so weiter.

Diese Deutungen, die gesellschaftlich bereitliegen, prägen natürlich auch sozusagen die Konversionsentscheidung. Und deshalb hat die Konversion zum Islam eine andere Bedeutung, als etwa eine Konversion zum Buddhismus sie hätte in der Wahrnehmung der Eltern, in der Wahrnehmung der Freunde und auch in der eigenen Wahrnehmung."

Lamia, die zum Islam konvertierte, kann ihre Geschichte ganz klar in ein "Vorher" und ein "Nachher" unterteilen. Sie begann als Muslima tatsächlich ein völlig neues Leben. Ein neues Leben, in dem sie sich auch die Heirat mit einem nicht-muslimischen Mann nicht mehr vorstellen kann:

"Ich werde auf jeden Fall nur mit einem Moslem heiraten, inshala, dass ich eben einen guten, gläubigen, rechtschaffenen Bruder finde, der eben auch praktizierend ist in der Religion, meine Wertevorstellungen auch teilt, über Islam und dass wir auch dieselbe Mentalität haben."

Selbst Katrin, die den Übertritt zum Judentum noch nicht abgeschlossen hat, hat die neue jüdische Identität längst für sich angenommen:

"Inzwischen ist es für mich nur noch eine Formalität. Ich fühle mich jüdisch und wenn jetzt mein Rabbiner tatsächlich sagen würde: Nee, Du lernst nicht genug, dann wäre ich zwar traurig, aber ich würde trotzdem meinen Lebensstil nicht ändern. Ich würde weiterhin in den Gottesdienst gehen, ich würde weiterhin meine Bücher lesen, vielleicht noch mal einen neuen Anlauf starten. Allerdings hab ich ein ganz gutes Gefühl."

Nasim dagegen ist überzeugt: Sie ist nicht anders geworden, sondern sie
kann jetzt als Christin so sein, wie sie immer sein wollte. Ihr Christentum praktiziert sie deshalb auch nicht in der Kirche - sondern im Alltag:

"Also zum Beispiel das Vergeben, ist für mich ganz wichtig und da bin ich durchs Christentum mehr sensibilisiert worden, was es für ein Geschenk ist und sich einfach auch mit Vergebung ganz viel auseinanderzusetzen. Wie Jesus sagt: Wenn einer Dich bittet, eine Meile mit ihm zu gehen, geh doch zwei mit ihm, geh doch auf dieses Bedürfnis ein."

Eines scheinen alle Konvertiten gemeinsam zu haben: Nach der Konversion ist ihr Leben besser als vorher. Aber sind sie wirklich dauerhaft glücklicher? So würde Expertin Wohlrab-Sahr es nicht ausdrücken. Sie verwendet lieber das Wort "stabiler". Wie auch Nasim:

"Es hat insofern glücklich gemacht, mit der Zeit immer mehr sich bewusst zu werden, wo man steht und in welcher Tradition man auch steht. Das gibt eine Stärke, einen Halt von innen. Das stärkt die Identität und insofern macht es auch glücklicher und es macht zumindest stabiler. Wenn Dich einer fragt: Was bist denn Du für einer? Dann sag ich: ich bin Christ, ich gehör zu Christus. Dann weißte Bescheid. Dann weißte, wo ich hingehör."
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