Neu im Kino: "Euforia"

Bestes italienisches Erzählkino

05:36 Minuten
Die beiden unterschiedlichen Brüder Matteo und Ettore lernen sich neu kennen. (Filmstill aus "Euforia")
Valeria Golino erzählt in der Tragikomödie vom unsichtbaren Band, das Geschwister miteinander verbindet. © missingfilms
Von Anke Leweke |
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Ettore hat Krebs und wird von seinem Bruder Matteo gepflegt: Das könnte leicht ein schweres Drama werden. Doch Regisseurin Valeria Golino lässt komische Momente genauso zu wie Trauer. "Herzenswarm", urteilt unsere Kritikerin.

Um was geht es?

Matteo (Roberto Scamarcio) ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, schwul und lebt in einem Loft über den Dächern von Rom. Sein älterer Bruder Ettore (Valerio Mastandrea) hat sich gerade von seiner Frau und seinem Sohn getrennt, weil er sich neu verliebt hat. Er ist Lehrer und man hat bei ihm einen Tumor entdeckt.
Matteo lässt den Bruder bei sich wohnen, kümmert sich um die Ärzte, die Therapie und füttert seine Familie mit Lügen. Keiner soll wissen, dass der Tumor bösartig ist. So will er Ettore und irgendwie auch sich selbst die Angst vor dem Tod nehmen.

Was ist das Besondere?

In der besten Tradition des italienischen Erzählkinos setzt die Regisseurin Valeria Golino ebenso auf die heiteren, die komischen Momente des Lebens wie einen Schuss Melancholie und Trauer.

Bewertung

Dennoch bleibt "Euforia" immer herzenswarm, ohne falsche Sentimentalität und kann sich auf die großartigen Hauptdarsteller und die exzellente Kameraführung und Lichtsetzung des ungarischen Kameramannes Gergely Póharnok verlassen.

"Euforia"
Italien 2018, Regie: Valeria Golino
mit Roberto Scamarcio und Valerio Mastandrea
110 min., FSK: 12

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