Neu im Kino: "Alle Katzen sind grau"

Sehenswert und sehr sympathisch

Bouli Lanners
Spielt die Hauptrolle: Bouli Lanners © Imago / Reporters
Von Jörg Taszman · 31.03.2016
Es ist eine etwas konstruiert wirkende Geschichte, die "Alle Katzen sind grau" erzählt. Doch der Film überrascht am Ende mehr als erwartet und hinterfragt auf subtile Weise Eltern-Kind-Beziehungen.
Dorothy ist 15, lebt in wohlhabenden Verhältnissen und befindet sich mitten in der Pubertät. Sie fühlt sich ihrer Mutter fremd und bezweifelt sogar, dass ihr Vater ihr biologischer Vater ist.
Paul ist Anfang 50, kein schöner Mann und wirkt ein wenig abgebrannt. Auch als Privatdetektiv ist er nicht sonderlich erfolgreich. Einst hatte er mit Dorothys Mutter einen One Night Stand und glaubt seitdem, Dorothy sei seine Tochter. Als ihm das Mädchen mehrere Male mit einer Freundin begegnet und ihn damit beauftragt, ihren leiblichen Vater zu finden, ist Paul ebenso erfreut wie bestürzt. Wie soll er die Wahrheit ergründen, ohne seine wahre Identität Preis zu geben...

Belgiens "Allzweckwaffe" im Einsatz

"Alle Katzen sind grau" ist ein sympathischer, kleiner Film aus Belgien, der generell Familien-, Mutter-Tochter- und Vater-Tochter-Beziehungen hinterfragt. Dabei entstehen subtile Charakterstudien und die zunächst konstruiert wirkende Geschichte wartet doch mit einigen Überraschungen auf.
Sehr zum Gelingen des sehenswerten, wallonischen Films tragen die Darsteller bei. Allen voran Belgiens "Allzweckwaffe" Bouli Lanners, der als Regisseur ("Eldorado") nicht nur schräge, kraftvolle Filme dreht, sondern auch als Schauspieler ("Der Geschmack von Rost und Knochen") fast immer überzeugt.

"Alle Katzen sind grau"
Belgien 2014
Regie: Savina Dellicour
Darsteller: Bouli Lanners
85 Minuten

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