Netzkultur

Das ist mein Name!

04:51 Minuten
08.10.2011
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Seit der strikten Politik von Google + ist die Debatte um Klarnamen und Pseudonyme im Netz wieder in vollem Gang.
Seit der strikten Politik von Google + ist die Debatte um Klarnamen und Pseudonyme im Netz wieder in vollem Gang. Google+ möchte Profile sperren, wenn der verwendete Name nicht mit dem echten Namen der Person übereinstimmt, und hat das in einigen Fällen auch schon gemacht.
Jetzt fordert eine Initiative das Recht ein, sich seinen Online-Namen selbst auszusuchen. Auf der Webseite «My name is me» melden sich Menschen zu Wort, die sich für ein Recht auf Namensfreiheit einsetzen: Vom Blogger über Missbrauchs-Opfer bis zum Regierungsangestellten. Sie alle sehen gute Gründe: Vom Schutz vor Bedrohung über freie Meinungsäußerung bis zum Wert von Pseudonymen als Marken im Netz.
Anja Krieger hat sich die Seite angesehen und mit dem Blogger Enno Park gesprochen, der als "Ennomane" im Netz bekannt ist und sich hier in Deutschland für ein Recht auf Pseudonym ausspricht. Er hat einen Offenen Brief an Google mit initiiert und meint: Von der Klarnamenspflicht gehen ganz subtile Zwänge aus.
( DOWNLOAD MP3 ):
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«Es geht nicht um das reine Risiko. Es geht tatsächlich dadrum, sich überwacht und beobachtet zu fühlen. In dem Moment, wo ich mich überwacht fühle, verhalte ich mich anders, verhalte ich mich öffentlichkeitskonform. In der Öffentlichkeit bin ich aber anonym, wenn ich nicht gerade jemandem über den Weg laufe, den ich gut kenne. Das heißt, ich kann mich ungezwungen verhalten.»
Ungezwungen möchte sich Enno Park auch in sozialen Netzwerken verhalten können. Die Konsequenz, aus den Netzwerken auszusteigen, will er nicht hinnehmen:
( DOWNLOAD MP3 ):
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«Ab einem bestimmtem Punkt werden wir in der Gesellschaft nicht mehr darum herumkommen, bei Facebook, Google oder welchen Diensten es dann immer gibt, mitzumachen. Und wenn man uns da aussperrt, ist das eine drastische soziale Ausgrenzung. (...) Und das wird aber gerne übersehen, wenn gesagt wird, Sie müssen's ja nicht nutzen. Müssen wir irgendwann doch, wenn wir dabei sein wollen, in Anführungsstrichen.»