Netflixserie "Dark"

Deutsche Provinz, dunkler Wald

Hendrik Efert im Gespräch mit Dieter Kassel · 01.12.2017
Mit "You are wanted" legte Amazon im März die erste deutsche Serie eines Streaminganbieters vor. Jetzt zieht Netflix nach: Heute startet "Dark" weltweit - eine düstere zehnteilige Mysteryserie. Unser Kritiker Hendrik Efert verrät, ob sich das Ganze lohnt.
Ein Dorf namens Winden im Jahr 2019; es ist düster, es regnet, im Hintergrund zwei Kühltürme eines Kernkraftwerks, das unentwegt brummt: Das ist das Setting von "Dark". Ein bisschen fühle er sich an David Lynchs "Twin Peaks" erinnert, sagt Hendrik Efert. Angeblich sei die US-Serie auch Vorlage für Regisseur Baran bo Odar gewesen. Efert, der als Filmkritiker drei Folgen vorab sehen durfte, hat Einblick in die Grundzüge von "Dark" bekommen: Gezeigt werde die Provinz, in der man nicht weiß, was hinter den Vorhängen vorgeht; der düstere Wald, in dem ein Kind verschwindet - und Zeitsprünge.
Netflix-Serie "Dark"
Schauspieler Louis Hofmann (l), Schauspielerin Jantje Friese und Regisseur Baran Bo Odar stellen im September 2017 in Toronto die Netflix-Serie "Dark" vor.© Deutschlandradio / Anna Wollner

Der Amazon-Konkurrenz hält "Dark" stand

Dem Vergleich mit der Amazon-Serie "You Are Wanted" hält "Dark" nach Eferts Einschätzung stand. Netflix lege sogar "definitiv noch eine Schippe drauf". Doch kann die deutsche Serie auch weltweit erfolgreich sein? Netflix-Eigenproduktionen müssten in über 190 Ländern funktionieren, so Efert. Der Streaminganbieter habe seine Datenbanken dafür genau angeschaut. "Ich muss zugeben", sagt der Kritiker, "bei 'You Are Wanted' vom Konkurrenten Amazon hätte ich auch nicht gedacht, dass es ein internationaler Erfolg wird - war es dann aber, und es wurde direkt eine zweite Staffel bestellt." (bth)
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