Natur-Horror-Serie "Nachtaktiv"

Wer hat Angst vorm Uhu?

06:51 Minuten
Foto eines Wüstenuhus bei Nacht
Unheimlich oder einfach nur ein interessantes Tier? Der Wüstenuhu. © Love Productions USA / Devon Massyn / WeltN24
Jörg Buttgereit im Gespräch mit Shanli Anwar · 20.01.2020
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In der Natur-Horror-Serie "Nachtaktiv" der Produzenten von "The Walking Dead" sollen Wildschwein, Uhu, Schuppentier und Co. Angst und Schrecken verbreiten. Ob es gelingt, eingefleischte Horrorfans wie den Kritiker Jörg Buttgereit zum Gruseln zu bringen?
"In der Nacht regieren Angst und Schrecken. Es ist die Zeit derer, die sich tagsüber versteckt halten", heißt es in der Natur-Doku-Serie "Nachtaktiv" von den Produzenten der Serie "The Walking Dead". Dazu sieht man eine sich windende Schlange, ein fressendes Wiesel und ein Wildschwein im Gebüsch.
Sechs Folgen dieser angeblich so gruseligen Horror-Natur-Serie sind nun auf dem Springer-Sender "Welt" (ehemals "N24") zu sehen. Das Konzept der Serie ist schnell zusammengefasst: "Sie spielt nachts – und die Tiere fressen sich auf", sagt Filmkritiker und Horrorfan Jörg Buttgereit.
Ausschnitt aus Doku "Nachtaktiv": eine Raubkatze faucht in der Dunkelheit.
Sieht wenigstens ein wenig unheimlich aus: Die Karakale gehören zu den kleineren Raubkatzen.© FOTO: © Love Productions USA / Devon Massyn / WeltN24
Unheimlich sei daran vor allem die "Darreichungsform", besonders der Sprechertext. Ein putzig aussehendes Schuppentier wird als "verheerender Serienkiller" vorgestellt, vor Spitzmäusen, Zwergottern und Schleichkatzen soll sich der Zuschauer fürchten. Diese "böse Art und Weise" der Präsentation gehe "manchmal nach hinten los", findet Buttgereit. Die Bilder seien "genauso spektakulär oder unspektakulär", wie man dies von anderen Filmen her kenne.
"Mir scheint diese ganze Herangehensweise, das als Horror-Serie aufzublasen, völlig neben dem aktuellen Zeitgeist zu sein. Wir wollen doch die Tiere verstehen und uns nicht noch vor Wildschweinen ängstigen." Zumal die Doku kein schlechter Tierfilm sei, meint Buttgereit. Die "Trash"-Anmutung, die dem Film nun übergestülpt werde, habe dieser "eigentlich gar nicht nötig".
(lkn)
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