Nationalsozialismus

"Wir alle erben unsere Geschichte"

15:01 Minuten
Sophie von Bechtolsheim, Enkelin von Claus Schenk Graf von Stauffenberg im Porträt.
Sophie von Bechtolsheim, Enkelin von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, hat ein neues Buch "Stauffenberg. Folgen: Zwölf Begegnungen mit der Geschichte" geschrieben. © dpa/ Paul Zinken
Sophie von Bechtolsheim im Gespräch mit Christian Rabhansl · 10.04.2021
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Wie haben sich die eigenen Vorfahren während des Nationalsozialismus verhalten? Eine Frage, die viele Menschen sehr beschäftige, glaubt Sophie von Bechtolsheim, Schriftstellerin und Enkeltochter des Hitler-Attentäters Claus von Stauffenberg.
Sophie von Bechtolsheim ist die Enkeltochter von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der am 20. Juli 1944 versuchte, Hitler mit einem Sprengsatz zu töten. Über ihren Großvater hat sie ein erfolgreiches Buch geschrieben.

Reaktionen auf Familiengeschichte

Nach der Veröffentlichung von "Stauffenberg: Mein Großvater war kein Attentäter" meldeten sich viele Menschen bei ihr und erzählten Bechtolsheim die Geschichten ihrer Familien in der Nazizeit: Manche waren Nachfahren von Tätern, manche von Opfern des NS-Regimes. In ihrem neuen Buch "Stauffenberg. Folgen" hat von Bechtolsheim nun zwölf dieser vom Nationalsozialismus geprägten Lebensgeschichten versammelt.
Jeder trage einen historischen "Rucksack" mit sich, sagt Bechtolsheim, nämlich "dass wir alle unsere Geschichte erben, und zwar die große, allgemeine, aber auch das, was in den Familien passiert ist." Ihre Hypothese sei gewesen, dass es die Menschen sehr beschäftigt, was ihre Vorfahren getan und unterlassen haben. "Was erlitten oder verantwortet und verschuldet wurde, spült sich auch immer wieder von sich aus nach oben."
(jfr)

Sophie von Bechtolsheim: "Stauffenberg. Folgen. Zwölf Begegnungen mit der Geschichte"
Herder Verlag, Freiburg 2021
224 Seiten, 20 Euro

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