Hören Sie zum Thema Vereinbarkeit von Schulbildung und Leistungssport auch den Beitrag von Caroline Kuban über das Wintersportinternat Christophorusschule in Berchtesgaden: Audio Player
"Leistungssport und Bildung müssen gekoppelt werden"
Kinder und Jugendliche, die Leistungssport betreiben, dürfen keine schulischen und beruflichen Nachteile haben, sagt Jürgen Brüggemann von der Sportstiftung Nordrhein-Westfalen. Dafür will die Stiftung mit einigen Projekten die Rahmenbedingungen schaffen.
Wenn Kinder Leistungssport betreiben, stößt das bei Eltern nicht immer auf Begeisterung. Denn sie befürchten, dass darunter die schulische Leistung leidet und ihr Nachwuchs später berufliche Nachteile in Kauf nehmen muss.
"Leistungssport und Bildung müssen miteinander gekoppelt werden", sagte Jürgen Brüggemann, Geschäftsführer der Sportstiftung Nordrhein-Westfalen, im Deutschlandradio Kultur. "Mit dem Ansatz, dass die Eltern schon bei den 13-, 14-Jährigen davon überzeugt sind, dass sie bedingungslos auf den Leistungssport setzen können und wir sie zum Ende der Karriere auch nicht alleine lassen." Dazu müssten die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden.
50 bis 60 Wochenstunden sind die Regel
So gebe es etwa in Nordrhein-Westfalen 18 Sportschulen, um die herum Sportinternate aufgebaut seien. "Dort werden in der fünften, sechsten, siebten Klasse schon Athletiktraining mit der täglichen Sportstunde in Verbindung gebracht, und man wird frühzeitig dort die bewegungsfreudigen Kinder an diesen Schulen sehen", so Brüggemann. "Und dort werden sie dann zwischen dem 15. und 18. Lebensjahr perfekt unterstützt, damit sie sowohl das Abitur oder die Fachhochschulreife schaffen als auch dem Leistungssport nachgehen können."
Dadurch werde man die Schüler natürlich nicht besser machen, als sie es ohne Leistungssport wären. "Aber sie dürfen auch nicht schlechter werden, weil sie Leistungssport betreiben. Das schaffen wir auf jeden Fall", betont Brüggemann. Das Pensum der Schüler ist mit 50 bis 60 Wochenstunden allerdings betächtlich. (uko)