Gute Freunde, ärgste Feinde
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Die Menschen nebenan können wir uns meistens nicht aussuchen. Und doch kommen sie uns manchmal näher, als uns lieb ist. Wir haben Menschen gefragt, wie sie Nachbarschaft erleben. Und Initiativen besucht, die Nachbarn zusammenbringen.
In der Coronazeit sind die Nachbarn noch stärker an uns herangerückt als zuvor. Homeoffice, Homeschooling und Quarantäne ließen kaum ein Entkommen. Wie steht es um das Verhältnis der Deutschen zu ihren Nachbarn? Überraschend gut, wenn man der Studie eines großen deutschen Versicherers aus dem Jahr 2020 glauben mag. Die Beschwerden über Nachbarn seien demnach in der Coronazeit sogar zurückgegangen.
Doch zwischen zähneknirschender Toleranz und gelebtem Miteinander gibt es möglicherweise noch Spielraum. Wir haben Menschen gefragt, wie sie ihre nachbarschaftlichen Beziehungen derzeit erleben. Und Inititiativen gesucht, die Nachbarn zusammen bringen.
Zwei Esel und ein Pony
In dem Zusammenhang schauen wir zum Beispiel in die Schweiz, wo es eine starke Tradition des genossenschaftlichen Bauens gibt. Ziel ist nicht nur das Dach über dem Kopf zu bezahlbaren Preisen, sondern auch die städtebauliche Gestaltung ganzer Quartiere und die Förderung einer aktiven Nachbarschaft.
Die Nachfrage nach den Wohnungen wächst, vielleicht auch deshalb, weil sie genau die Sehnsüchte bedienen, die eine immer stärker individualisierte Gesellschaft aufkommen lässt. Wir stellen das Ecoquartier les Vergers in der Gemeinde Meyrin bei Genf vor und berichten, wie Nachbarschaft dort gelebt und gestaltet wird. Auch ein mittlerweile professionelles Hausrestaurant, zwei Esel und ein Pony, so viel darf schon verraten werden, gehören zum Erfolgsrezept der Siedlung.
Gemeinsame Mahlzeit statt Tiefkühlmenü
Senioren, die täglich allein ihr Tiefkühlmenü verzehren? Leider eine Realiät - in vielen dünnbesiedelten Gegenden auf dem Land, aber auch in den Großstädten. Dem entgegenwirken wollen die "Nachbarschaftstische", die ab kommenden Frühjahr Senioren zum gemeinsamen Essen in netter Runde zusammenbringen wollen. Wir stellen die Initiative vor, berichten über "HomeMeal", eine App, die kochende Nachbarn mit interesierten Abnehmern zusammenbringt. Und fragen: Wie wäre es denn, einfach so, ganz ohne App, mal seine Nachbarn zum Essen einzuladen?
Im Pool des reichen Nachbarn
Und für alle, die schonmal davon geträumt haben, am Luxus des reichen Nachbarn wenigstens ein kleines bisschen teilzuhaben: In Kalifornien erlaubt die Swimply App neuerdings den Besuch in privaten Pools. Stundenweise und gegen Eintritt. Eine gute Erfindung? Wir haben es ausprobiert!