Musikmesse

Preise für die besten Instrumente

Verschiedene Blech- und Holzblasinstrumente auf der Messe My Music in Friedrichshafen am Bodensee zu sehen. Foto: Patrick Seeger dpa/lsw +++(c) dpa - Report+++
Während der Musikmesse werden die besten Instrumente des Jahres ausgezeichnet. © picture-alliance/ dpa / Patrick Seeger
Prof. Gunter Ziegenhals im Gespräch mit Tarik Ahmia  · 15.04.2015
Während der Frankfurter Musikmesse wird der Deutsche Musikinstrumentenpreis verliehen. Eine Trompete aus Sachsen und zwei Geigen sind die Preisträger. Erstmals wird auch ein Instrument aus Kohlefaser für seine handwerkliche und musikalische Qualität prämiert.
"Die Musiker waren allesamt begeistert von der Ansprache des Instruments, von der ausgezeichneten Intonation", sagt Chef des Auswahlverfahrens, Prof. Gunter Ziegenhals im Deutschlandradio Kultur über die prämierte Trompete. Er ist der Leiter des zuständigen Instituts für Musikinstrumentenbau der Technischen Universität Dresden, das den Preis am Freitag im Frankfurter Römer zum 25. Mal verleiht. Die Gewinner der vom Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie ausgeschriebenen Ehrung stammen aus Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern.
Praktisch für widrige Wetterbedingungen
Bei den Geigen habe dass Institut eine klassische Holzgeige ausgezeichnet, aber auch eine Geige aus Kohlefasern, sagte Ziegenhals. "Das Besondere ist zum einen der Werkstoff", sagt er über die Carbon-Geige. Anders als Holz sei Carbon völlig unempfindlich gegenüber Witterungsbedingungen. Deshalb sei diese Violine im praktischen Musikeralltag für einen Auftritt in einer Kirche oder für Konzerte in tropischen Ländern sehr geeignet. "Es geht dabei sicher nicht darum, die alten Italiener zu überflügeln, sondern mit alternativen Materialien neue Qualitäten auf den Markt zu bringen."
Prüfung auf Akustik und Nieren
Die besten Instrumente des Jahres werden in einem mehrstufigen Verfahren ausgewählt: "Das Prozedere zum Deutschen Musikinstrumente-Preis ist einmalig in der Welt", sagt Ziegenhals. Es gebe eine Dreierkombination aus akustischer Prüfung, spieltechnischer musikalischer Prüfung und ein handwerkliches Gutachten. Um den Sieger herauszufinden, würden die Instrumente in den Labors des Instituts "auf Akustik und Nieren" geprüft. Außerdem berufe das Musikindustriemuseum Berlin Gutachter, die in Einzelsitzungen die Instrumente testen. Ein anderer Sachverständiger der Bundesinnung beurteile die handwerkliche Seite.
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