Musikfest Berlin: Bachs h-Moll-Messe unter Herreweghe

Die "Mona Lisa" der Musik

Großaufnahme des Kopfes vom Bach-Denkmal in Leipzig vor der Thomaskirche.
Wer die Thomaskirche betreten möchte, muss erst an diesem Bach-Denkmal vorbei, das seit 1908 dort steht und von Carl Ludwig Seffner geschaffen wurde. © Imago / Zoonar / Marcus Friedrich
19.09.2023
Bachs letztes Großprojekt, die Vertonung der katholischen Messe, fasziniert Musiker, Hörer und Forscher bis heute. Alte-Musik-Experte und Dirigent Philippe Herreweghe präsentierte das Werk mit seinem Ensemble Collegium Vocale Gent beim Musikfest Berlin.
Die Zahl der Deutungen ist immens und doch bewahrt das Werk seine Geheimnisse, gibt sie nur zögerlich preis. Immer wieder tun sich neue Rätsel auf, abgesehen davon, dass wir bis heute die tatsächliche Zweckbestimmung nicht kennen. Ein ewiger Prüfstein der Bachforschung und dabei Musik von unglaublicher Sogwirkung, kunstvoll gesetzt und eingängig zugleich.

Mit eigenem Ensemble zum barocken Klanggefühl

Als Philippe Herreweghe vor 50 Jahre sein Ensemble Collegium Vocale Gent gründete, war das Bewusstsein für historischen Klang und möglichst authentische Wiedergabe noch nicht weit verbreitet. Es dauerte ganze zehn Jahre, um durch schlanken Klang und den Einsatz historischer Instrumente einen Bach zu musizieren, der den Vorstellungen Herreweghes entsprach.
Nach seinem umjubelten Auftritt mit Monteverdis Marienvesper im letzten Jahr kehrt das Collegium Vocale nun zurück mit einer gereiften Interpretation der Messe Bachs nach Berlin zum Musikfest Berlin zurück, unterstützt von einem sehr erfahrenen Solisten-Ensemble.
Aufzeichnung vom 13.09.2023 in der Philharmonie Berlin

Johann Sebastian Bach
Messe h-Moll BWV 232 für Soli, Chor und Orchester

Dorothee Mields, Sopran
Margot Oitzinger, Sopran
Alex Potter, Countertenor
Guy Cutting, Tenor
Peter Kooij, Bass

Chor und Orchester des Collegium Vocale Gent
Leitung: Philippe Herreweghe

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