Music Climate Pact

Musikindustrie will klimaneutral werden

09:00 Minuten
Billie Eilish streckt die Zunge heraus und zeigt ihr T-Shirt vor, auf dem in roten, pailettenbesetzten Buchstaben steht: "No Music On A Dead Planet".
Keine Musik auf einem toten Planeten, findet nicht nur Billie Eilish. Wohl aus dieser Einsicht heraus hat sich die Branche zum Music Climate Pakt verpflichtet. © Getty Images / AMA2019 / John Shearer
Horst Weidenmüller im Gespräch mit Mascha Drost · 04.01.2022
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Mit dem Music Climate Pact wollen Major- und Indie-Musiklabels in knapp 30 Jahren klimaneutral arbeiten. Die Vereinbarung ist freiwillig, dennoch sieht Horst Weidenmüller vom Verband der Indie-Labels Impala darin einen wichtigen Schritt.
Die CD mag aussterben, dafür werden immer mehr Vinylplatten verkauft, am meisten jedoch wächst der Streamingmarkt. Weil die Rechenkapazität dahinter viel Strom verbraucht, trägt die Musikindustrie einen großen Teil zum CO2-Ausstoß bei. Dazu kommen die Emissionen durch Musikproduktionen und Konzerte.
Um sich dieser Verantwortung zu stellen, haben die großen Musikkonzerne wie BMG, Universal, Sony und Warner im Dezember zusammen mit Indielabels den Music Climate Pact geschlossen. Darin verpflichten sie sich, die Prozesse in der Musikwirtschaft bis 2050 klimaneutral zu gestalten. Bereits in den kommenden Jahren sollen die Emissionen um 50 Prozent gesenkt werden.

Greenwashing vermeiden

Ziel sei es, neue Standards und Best Practices zu entwickeln, sagt Horst Weidenmüller, Gründer und Geschäftsführer von K7 Music und Vorsitzender des Verbands der Independent-Labels Impala. Dabei müsse man zum Beispiel Innovationen in der Herstellung von Vinyl erreichen, auf fossilfreien Strom umstellen sowie fossilfreie Transportwege finden. "Wir müssen als Sektor geschlossen auftreten und uns koordinieren, auch wenn wir auf dem Markt Konkurrenten sind."
Die Maßnahmen sollen zwar freiwillig erfolgen, aber auch in Berichten transparent gemacht werden, um "Greenwashing" zu vermeiden. "Es ist eine Veränderung, für die man bereit sein muss, andere Wege zu gehen und diese Wege gut zu finden", sagt Weidenmüller. Dazu brauche es nicht unbedingt viel Geld.
Bei diesen Aktionen sei die Musikindustrie vor allem auf die Politik angewiesen. "Man kann es nicht ohne die politischen und wirtschaftlichen Stellschrauben hinbekommen." Dazu brauche es Subventionierung, Unterstützung und CO2-Besteuerung.

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