Museum der Zukunft

Zugänglich, einladend und offen

09:47 Minuten
Paula Modersohn-Becker, Katze in einem Kinderarm, um 1903. Nachgestellt von Diana Spanier.
Paula Modersohn-Becker, Katze in einem Kinderarm. Nachgestellt von Diana Spanier für die Ausstellung "Und jetzt Du!" in Bremen. © Modersohn mit Katze: Foto: Diana Spanier
Simone Mergen im Gespräch mit Liane von Billerbeck · 07.07.2020
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Die Museen für ein breiteres und diverses Publikum öffnen - dieses Ziel formuliert Simone Mergen vom Arbeitskreis Bildung und Vermittlung beim Deutschen Museumsbund. Der Weg dahin: niedrigschwellige Angebote und mehr Partizipation.
"Und jetzt Du!": So heißt eine aktuelle Ausstellung in der Bremer Kunsthalle, die Fotos von Menschen zeigt, die Kunstwerke nachgestellt haben. Aber der Titel könnte auch gut als Motto für eine Diskussion um die Zukunft der Museen dienen.
Die Museen bemühten sich schon seit Jahren, sich mehr für das Publikum und dessen Bedürfnisse zu öffnen, sagt Simone Mergen, Sprecherin des Arbeitskreises Bildung und Vermittlung beim Deutschen Museumsbund: "Wir wollen zugängliche Museen."
Derzeit seien es - bei aller Freude über die guten Besucherzahlen - immer die gleichen 20, vielleicht auch 30 Prozent der Bundesbürger, die ins Museum gingen, beklagt Mergen: "Wie können wir ein breiteres und vor allen Dingen auch diverseres Publikum erreichen?"

Das Museum als "Open space"

Ein Ansatz könnten Ausstellungen wie die in Bremen sein. Mergen jedenfalls hat das Projekt und sein niedrigschwelliger Ansatz gut gefallen:
"Man sieht, die Fotografinnen und Fotografen haben sich intensiv und kreativ mit Kunst auseinandergesetzt. Es war leicht und ganz einfach, sich daran zu beteiligen."
Mergen begrüßt auch, dass hier ein digitales Projekt ins Analoge zurückgeführt wurde: "Das ist eine Verbindung, von der ich denke, die brauchen wir in Museen zukünftig häufiger."
Die Rolle von "Open spaces" in Museen ist für sie zentral - Mergen spricht vom "Museum als dritten Ort, als Ort zwischen dem privaten und dem öffentlichen Leben":
"Wir wollen ein Ort sein für das Gespräch, für kritische Auseinandersetzung. Hier kann unser Publikum seine Meinung, seine Objekte präsentieren."
Als Beispiel dient ihr Projekt, das die Düsseldorfer Kunsthalle K20 im vergangenen Jahr durchgeführt hat: Dabei hatte sich das Museum mit einer flexiblen Bühne, einem Café und einer Infostation Richtung Stadt geöffnet.
(uko)
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