Monika Grütters vergibt Buchhandlungspreis

"Ich habe noch nie ein Buch online gekauft"

Die Hauptgewinner des Deutschen Buchhandelspreises 2016: Holger Brandstädt von der Friedrich-Wagner-Buchhandlung / Ueckermünde, Susanne Lux von der Nimmerland Kinderbuchhandlung / Mainz, Kulturstaatsministerin Monika Grütters und Alfred Böttger von der Buchhandlung Böttger / Bonn. (v.l.)
Hauptgewinner des Buchhandelspreises: Holger Brandstädt - Friedrich-Wagner-Buchhandlung / Ueckermünde, Susanne Lux - Nimmerland Kinderbuchhandlung / Mainz, Kulturstaatsministerin Monika Grütters u. Alfred Böttger - Buchhandlung Böttger / Bonn. © Bundesregierung / Baumann
Moderation: Liane von Billerbeck und Hans-Joachim Wiese · 05.10.2016
Monika Grütters, CDU, schwört auf den lokalen Buchhandel. Sie selbst brauche den Spaß eines Gesprächs beim Bücherkaufen, sagte sie im Deutschlandradio Kultur. Mit je 25.000 Euro zeichnete sie nun drei kleinere, inhabergeführte Läden aus.
Als Deutschlands beste Buchhandlungen sind die Friedrich-Wagner-Buchhandlung in Ueckermünde in Mecklenburg-Vorpommern, die Buchhandlung Böttger in Bonn sowie die Nimmerland Kinderbuchhandlung in Mainz ausgezeichnet worden. Sie erhielten am Mittwochabend in Heidelberg den mit je 25.000 Euro verbundenen Deutschen Buchhandlungspreis.
Blick in die Mainzer Kinderbuchhandlung "Nimmerland", eine der drei Hauptpreisträgerinnen des Deutschen Buchhandelspreises 2016
Blick in die Mainzer Kinderbuchhandlung "Nimmerland"© Susanne Lux
Mit dem Geld möchte die Intiatorin des Preises, Kulturstaatsministerin Monika Grütters, den Betreibern Mut machen und "pfiffige Ideen" - etwa ein anspruchsvolles Sortiment oder auch ein kulturelles Veranstaltungsprogramm - belohnen. Die CDU-Politikerin ist sich sicher, dass es weiterhin eine Kundschaft geben werde, "die nicht nur per Mausklick" einkaufen wolle.
Im Deutschlandradio Kultur lobte Grütters Buchläden als soziale Begegnungsstätten:
"Es geht um kulturelle Vielfalt, es geht um Meinungsvielfalt, Demokratieverständnis, um Austausch und auch mal um kritische Anregungen - die finden Sie ja nicht, wenn Sie alleine vor einem Bildschirm sitzen."

"Ich brauch' den Spaß des Gespräches"

Grütters machte aus ihrer persönliche Abneigung gegenüber Online-Anbietern wie etwa Amazon keine Hehl. "Die Liebe zu Literatur - die erfahren Sie im Netz nicht", sagte sie. "Ich habe noch nie ein Buch online gekauft."
Die Ministerin wies das Argument zurück, Bücher seien über den Onlinehandel schneller verfügbar. Lieferungen innerhalb eines Tages seien sehr wohl auch bei einer Bestellung in einem kleinen Buchladen möglich.
Sich im Internet mit neuen Büchern zu befassen, sei für sie reizlos: "Mir macht das keinen Spaß. Ich brauche den Spaß der sinnlichen Anmutung. Ich brauch' den Spaß des Gespräches und ich möchte die Bücher sehen, die ich noch nicht kenne und die ich dann vielleicht kennenlerne und mit nach Hause nehme."
(mau / huc mit dpa)

Hören Sie zum Thema auch ein Gespräch mit der Jurorin des Deutschen Buchhandlungspreises, Iris Radisch:
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