Mlynek für Stärkung des Forschungssektors in Deutschland

Der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Professor Jürgen Mlynek, hat eine Stärkung des Forschungssektors in Deutschland gefordert. Dazu müsse den Universitäten mehr Autonomie eingeräumt werden, sagte Mlynek heute im Deutschandradio Kultur.
Damit die deutschen Universitäten international wettbewerbsfähiger würden, müssten ihre Entscheidungs- und Leitungsstrukturen klarer werden. "China ist mit seinen Universitäten weiter, als wir das teilweise sind." Der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft forderte dazu strategische Partnerschaften: "Die Stärke des deutschen Wissenschaftssystems liegt darin, dass es neben den Universitäten auch die außeruniversitäre Forschung gibt." Neue, zukunftsträchtige Forschungsfelder müssten gemeinsam angegangen werden. "Da hilft sehr die Exzellenzinitiative von Bund und Ländern, die jetzt richtig Fahrt aufnimmt."

Gleichzeitig lobte der frühere Präsident der Berliner Humboldt-Universität den Umgang mit jungen Wissenschaftlern. Durch Förderprogramme und die Juniorprofessur hätten sich in den letzten Jahren "junge Wissenschaftler, die attraktive Angebote aus dem Ausland haben, überlegt, ob sie ihren wissenschaftlichen Weg nicht in Deutschland gehen." Entscheidend sei, gerade für die Jüngeren, ein Umfeld zu schaffen wo sie das Gefühl hätten, unterstützt zu werden, so Mlynek.
Dennoch müssten den wissenschaftlichen Nachwuchskräften möglichst frühzeitig Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. "Wir müssen den jungen Wissenschaftlern schon mit Anfang 30 berufliche Perspektiven auch in der Wissenschaft eröffnen, dass sie selbstständig und eigenständig ihren Weg gehen können." Mit den Juniorprofessuren habe man da den richtigen Weg eingeschlagen, betonte Mlynek.

Der Zukunft der Forschung nach der Wahl sieht Mlynek gelassen entgegen: "Ganz gleich, wie die nächste Bundesregierung aussehen wird, gehe ich davon aus, dass Forschung und Entwicklung viel stärker verstanden werden als Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft."

Deutschlandradio Kultur beschäftigt sich bis Freitag, 16. September, jeden Tag um 11 Uhr mit einem Bildungsthema. Die Reihe reicht von der vorschulischen Bildung über die Forschung bis zu den Hochschulen.
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