Der Tag mit Marina Münkler

Mit der Impfpflicht die Gesellschaft befrieden

Figurengruppen stehen sich gegenüber, auf der einen Seite die Geimpften und auf der anderen Seite die Ungeimpften.
Viele Menschen haben das Gefühl, dass die Gesellschaft immer weiter gespalten wird in Geimpfte und Ungeimpften. (Symbolbild). © picture alliance / Geisler-Fotopress
Moderation: Nicole Dittmer · 27.11.2021
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Mitten in der vierten Welle will sich ein Drittel der Deutschen nicht gegen Corona impfen lassen. Das Land ist gespalten. In dieser Situation sieht Marina Münkler in der Impfpflicht einen Ausweg aus der gesellschaftlichen Polarisierung.
Gerade in Sachsen, wo die Literaturwissenschaftlerin Marina Münkler an der Technischen Universität Dresden lehrt, sind die Fronten zwischen Impfbefürwortern und Impfgegnern besonders verhärtet. Diejenigen, die sich jetzt zu einer Impfung entschließen, tun dies oft heimlich. Von Impfscham ist die Rede. Und die anderen führen immer wieder Bekannte ins Feld, bei denen die Impfung angeblich schwere bis schwerste Nebenwirkungen bis hin zum Tod ausgelöst hat.
In dieser Situation sieht Münkler in der Impfpflicht einen Ausweg aus der gesellschaftlichen Polarisierung. Die von den Impfgegnern vorgetragenen Befürchtungen würden sich nach einer erzwungenen Impfung in Luft auflösen, da diese Menschen dann am eigenen Körper erfahren würden, dass ihnen durch eine Impfung nichts passiere. Zwar sei mit Widerstand zu rechnen, doch nun sei die Politik in der Verantwortung, die Gesellschaft zu befrieden.

Marina Münkler ist Literaturwissenschaftlerin, sie lehrt und forscht in Dresden. Zusammen mit ihrem Mann Herfried Münkler veröffentlichte sie 2016 das vieldiskutierte Buch „Die neuen Deutschen“. Drei Jahre später erschien „Abschied vom Abstieg – Eine Agenda für Deutschland“.

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