Mesias Maiguashca und die Geographie der Töne

Reiter auf zwei Pferden

55:55 Minuten
Regenwald in Ecuador
Regenwald in Ecuador © blickwinkel/picture-alliance
Von Florian Neuner · 12.11.2019
Vor 60 Jahren verließ Mesias Maiguashca sein Heimatland Ecuador, um sich der elektronischen Musik zu widmen, aber auch um größtmögliche Distanz zu schaffen. Inzwischen spielen die indigenen Traditionen des Andenlandes für ihn eine wichtige Rolle.
In Köln arbeitete er am elektronischen Studio des WDR unter Karlheinz Stockhausen, in Freiburg war er Professor für Elektronische Musik, und bis heute spielt Elektronik – meist in Kombination mit live produzierten Klängenin – fast allen seiner Stücke eine Rolle.
In den achtziger Jahren begann Maiguashca mit sogenannten Klangobjekten zu arbeiten, auf der Suche nach Alternativen zu den traditionellen europäischen Instrumenten. In den letzten Jahren haben die indigene Musikkultur, aber auch die Religion und die Naturvorstellungen der Andenvölker für ihn eine zunehmende Bedeutung gewonnen.

Ein "Lied von der Erde" für die Neue Welt

Mesias Maiguashca spricht von drei Quellen seiner Musik: der traditionellen Musik Ecuadors, der europäischen Konzertmusik und der neuen und elektronischen Musik. Dabei geht es ihm nicht darum, die Kulturen unkritisch zu vermischen oder vermeintlich miteinander zu versöhnen.
Mesias Maiguashca in Buenos Aires
Mesias Maiguashca in Buenos Aires© Mesias Maiguashca
Er sagt von sich, dass er sich vielmehr zwischen den Stühlen bewegt. Er hält die Spannungen aus und macht sie produktiv. So hat er mit seiner "Canción de la Tierra" einen Gegenentwurf zum "Lied von der Erde" Gustav Mahlers aus dem Blickwinkel der Neuen Welt geschaffen.

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